Akademische Kindergartenpädagogen: 37 Studienanfänger starten Ausbildung

22. September 2014 - 16:03

37 Studienanfänger zwischen 19 und 46 Jahren nehmen ab 22. September den ersten akademischen Studiengang für Elementarpädagogik in Angriff. Initiiert wurde die siebensemestrige Ausbildung, die mit einem Bachelor of Arts, Bildung und Erziehung (BABE) abschließt, vom privaten Verein "Kinder in Wien" (KIWI) sowie der Hochschule Koblenz, einer deutschen Fachhochschule.

In Österreich werden Kindergartenpädagogen derzeit an den Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (Bakip) ausgebildet. An diesen Schulen wird ähnlich wie bei den Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) neben der Matura auch eine Berufsberechtigung erworben. Außerdem können Maturanten im Kolleg eine zweijährige Ausbildung absolvieren. Eine akademische Ausbildung an heimischen Hochschulen ist derzeit nicht eingerichtet.

Neue Wege beschreiten

Daher wählte KIWI den Umweg über eine deutsche Hochschule. "Seit Jahren hören wir immer wieder, warum so etwas nicht geht", schilderte KIWI-Geschäftsführerin Monika Riha bei einer Pressekonferenz. "Mit der Hochschule Koblenz haben wir einen Partner gefunden, der neue Wege geht." Für KIWI-Vorsitzende Christine Marek ist die akademische Ausbildung "die logische Konsequenz in der Weiterentwicklung unseres pädagogischen Personals".

Der Studiengang ist dual aufgebaut: Neben der theoretischen Ausbildung, die sowohl Präsenz- als auch Fernstudienelemente aufweist, arbeiten die Studenten im Schnitt 20 bis 25 Wochenstunden in einer elementarpädagogischen Einrichtung. Die MA 11 in Wien erkennt den Studiengang voll an, das Arbeitsmarktservice (AMS) fördert die Ausbildung.

Insgesamt haben sich laut Riha rund 350 Bewerber für die 37 Plätze angemeldet, die Auswahl erfolgte im Rahmen eines zweitägigen Aufnahmeverfahrens. Kein einziger Studiengangs-Teilnehmer hat eine Bakip-Ausbildung - "das war so auch gewünscht", so Marek. 30 Frauen stehen sieben Männern gegenüber, das Durchschnittsalter beträgt 27 Jahre.

Fokus auf Theorien und Forschungsergebnisse

Wesentlicher Unterschied zur Bakip-Ausbildung ist laut Daniela Braun, Studiengangsleiterin an der Hochschule Koblenz, der Umgang mit Studien und Theorien. In den vergangenen zehn Jahren seien so viele neue Erkenntnisse gewonnen worden. "Wir analysieren Theorien, Studien und Forschungsergebnisse mit großer Selbstverständlichkeit und verwenden sie für die Praxis." Die Bakip-Ausbildung sei dagegen stärker praxisorientiert.

Für die Ausbildung fallen die an den Unis üblichen Studiengebühren von 363,36 Euro pro Semester plus Materialgebühren an. Die Lehrenden werden zum Teil aus Deutschland eingeflogen, für den spezifisch österreichischen Teil (etwa Recht) stellt die bereits bestehende KIWI-Akademie das Lehrpersonal.

Im kommenden Jahr wird der Studiengang nicht angeboten. Ziel von KIWI ist ein erneuter Start eines Jahrgangs 2016 - dafür gebe es schon 100 Voranmeldungen, so Riha.

(APA/red)

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