Weniger dramatisch als Rektor Christoph Badelt sieht man die Lage der Wirtschaftsuniversität (WU) im Wissenschaftsministerium: Das WU-Budget für die Jahre 2013-2015 sei im Vergleich zur vorigen Leistungsvereinbarungsperiode (2010-2012) "überdurchschnittlich" gestiegen, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Mit der Uni habe man einen "schrittweisen Ausbau der Kapazitäten in den Masterstudien" vereinbart.
Der mit Herbst beginnende Testlauf zur Studienplatzfinanzierung solle eine erste Verbesserung der Betreuungsverhältnisse bringen: Dabei würden Kapazitäten festgelegt, die Möglichkeit der Zugangsbeschränkung bei Bachelorstudien mittelfristig auch eine Entlastung im Masterbereich bringen, und auch zusätzliche Professorenstellen - im Falle der WU sind es 15 Stellen - geschaffen. Außerdem würden derzeit in den Neubau der WU rund 500 Mio. Euro investiert.
Grüne werfen Töchterle Ignoranz von Mängeln vor
Grünen-Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald zeigte in einer Aussendung Verständnis für Badelts Forderungen. "Man kann nicht bei jeder Gelegenheit behaupten, der Hochschulplan sei eben 'Work in Progress' und so alle konkreten Probleme und Mängel ignorieren. Es gibt Entscheidungen, die rasch fallen müssen und diese sollten sich nicht gegen Studierende richten", so Grünewald mit Verweis auf die derzeit hohen Drop-Out-Raten an der WU.
Grünewald betonte, man könne Leistungsvereinbarungen "nicht vorwiegend unter den Auflagen von Sparmaßnahmen führen": "Ausbaupläne müssen kalkulierbar, verlässlich und nachhaltig sein." Das Geld dafür sei vorhanden, es fehle allerdings am Verständnis über die notwendigen Rahmenbedingungen, die die Hochschulen zur verantwortungsvollen Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen würden (APA/red, Bild APA).