Die Wirtschaftsförderung in Wien wird zum Teil auf neue Beine gestellt. Die Wirtschaftsagentur hat ihre Rahmenrichtlinie, die die Fördervergabe regelt, überarbeitet. Die Subventionsvergabe wurde laut Stadt nicht nur vereinheitlicht, sondern es wurden auch Schwerpunkte gesetzt. Hier steht etwa der Bereich Klimaschutz im Zentrum. 75 Prozent aller ab 2024 geförderten Projekte sollen einen klimaschonenden Aspekt beinhalten.
Wie Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) im Gespräch mit der APA erläuterte, wurden mehr als 20 Förderprogramme überprüft und neu gestaltet. Das Angebot orientiere sich an den generellen Zielen der Stadt, betonte er. Digitalisierung oder eben auch Klimaschutz würden hier eine wichtige Rolle spielen.
Für Fördernehmer bedeutet dies, dass die Chancen, eine Subvention zu erhalten, deutlich höher ausfallen, wenn zum Beispiel Umweltziele im Vorhaben formuliert sind. Bei der Beurteilung des Projekts bringt dies mehr Punkte, wie der Chef der Wirtschaftsagentur Wien, Gerhard Hirczi, erläuterte. Wobei er zugleich klarstellte, dass es sich dabei keineswegs um reine Klimaprojekte handeln muss.
"Do no significant harm"
Aber es wird darauf geachtet, dass Einreichungen Fragen wie jene der Verpackung oder der Kreislaufwirtschaft berücksichtigen. Man agiere, so hieß es, hier entsprechend dem DNSH-Grundsatz der EU - also nach dem Prinzip: Do no significant harm. Erhebliche Umweltschäden müssen jedenfalls vermieden werden.
Die neue Richtschnur betrifft Projekte aus allen Bereichen. Es gibt jedoch auch ein neues Förderinstrument, das speziell auf innovative Klimaideen abzielt: den "Vienna Planet Fund". Er ist mit 4 Mio. Euro dotiert. Das Angebot richtet sich an Unternehmen, die nach Umweltlösungen suchen, die zum Erreichen des Wiener Ziels, bis 2040 Klimaneutralität zu realisieren, beitragen.
Das Planet-Programm ist zugleich auch das erste, mit dem man Unternehmen aus dem Ausland ansprechen möchte, wie Hirczi hervorhob. Die Realisierung der Idee - etwa auch mit heimischen Partnern - muss jedoch in Wien erfolgen. Projekte werden mit einer Förderquote von 45 Prozent und einem maximalen Betrag von bis zu 250.000 Euro unterstützt.
In der Wirtschaftsagentur geht man davon aus, dass Firmen, die um eine Förderung ansuchen, die Klimaaspekte ihrer Tätigkeit nun verstärkt hervorstreichen werden. Wie ernst es den Bewerbern damit ist, soll genau überprüft werden. Die städtischen Fördergeber werden auch externe Expertise an Bord holen, um etwa Greenwashing zu verhindern, wie man betont.
Übersichtlicheres Förderangebot
Generell wurde das Förderangebot der Wirtschaftsagentur übersichtlicher gestaltet, wird versichert. Auch die Homepage wurde entsprechend überarbeitet. Laut Hanke werden heuer an die 45 Mio. Euro an Fördermittel ausgeschüttet.
Insgesamt hat die Wirtschaftsagentur laut eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren rund 4.500 Projekte unterstützt. Die Gesamtfördersumme belief sich auf rund 180 Mio. Euro. 500 Mio. Euro an Investitionen seien dadurch ausgelöst worden, hieß es.
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