Ergotherapie unterstützt Menschen mit körperlichen, kognitiven, psychischen und sozialen Einschränkungen, damit diese möglichst selbständig ihren Alltag bewältigen können. Es geht darum, die individuelle Handlungsfähigkeit zu entwickeln, zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen: zu Hause, im Beruf, in der Schule oder in der Freizeit. In der Ergotherapie trainieren Sie die beeinträchtigten Funktionen, kompensieren sie mit Hilfsmitteln oder passen die räumliche Umwelt an den individuellen Bedarf der KlientInnen an. Das praxisorientierte Studium kombiniert therapeutische, sozialwissenschaftliche und medizinische Fächer.
Was Sie mitbringen
Sie suchen nach einem Studium, mit dem Sie Ihre Interessen für Medizin und Sozialwissenschaften verbinden können. Sie begegnen Menschen aller Altersstufen mit viel Empathie und orientieren sich an dem, was KlientInnen selbst möchten. Ihre praktischen Fähigkeiten, Ihr technisches Verständnis und Ihr räumliches Vorstellungsvermögen helfen Ihnen dabei, die geeigneten Hilfsmittel einzusetzen oder die Umwelt anzupassen. Sie sind reflektiert und analytisch, wenn Sie Handlungsabläufe beobachten sowie Möglichkeiten und Grenzen von Handlungsfähigkeit abwägen. Es macht Ihnen Spaß, selbständig mit Menschen in deren sozialem Umfeld und an einer interdisziplinären Schnittstelle zu arbeiten.
Die FH Campus Wien ist mittlerweile die größte FH in Österreich. Nachdem 2006 die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen wurden, um die MTD-Akademien und die Akademie der Hebammen in den Hochschulsektor aufzunehmen, starteten 2007 die ersten Bachelorstudiengänge an der FH Campus Wien. Wenig später folgten die ersten Masterlehrgänge im Department Gesundheit. Heute verfügt die FH Campus Wien über eine umfangreiche Expertise und ein großes Netzwerk. Ein wichtiger Partner in den Bereichen Ausbildung, Forschung und Entwicklung ist der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV). An unserem attraktiven Hauptstandort profitieren Sie von unserer modernen Infrastruktur, zu denen auch Funktionsräume gehören, in denen Wohnsituationen wie Küche, Bad oder Essbereich nachgestellt werden. Vielfältige Hilfsmittel laden zum Üben in Rollenspielen ein. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, über Disziplinen hinweg in eine fachliche Community einzutreten. Ein großes Potential liegt inForschungsprojekten an der Schnittstelle von Gesundheit, Technik und Sozialem. Praxisnähe ist garantiert, wenn wir mit hochkarätigen ExpertInnen einen unserer frei zugänglichen Vortragsabende im Rahmen der Campus Lectures veranstalten.
Was macht das Studium besonders:
Das praxisnahe Studium ist an der Schnittstelle von Gesundheit und Sozialem angesiedelt. Den sozialen Rahmen, in dem alltägliche Handlungen zu Hause, im Job und in der Freizeit gesetzt werden, lernen Sie im Studium mit der gesundheitlichen Komponente zu verbinden. Zur Bewältigung des Alltags erproben Sie im Zuge Ihrer Ausbildung eine Vielfalt an möglichen Hilfsmitteln. Sie lernen in der Praxis kennen, wie es sich auswirkt, wenn die Wohnung oder der Arbeitsplatz bedarfsgerecht umgestaltet wird. Besonders wichtig ist die soziale Komponente, wenn Menschen durch Lebenssituationen wie Arbeits- Wohnungslosigkeit oder Asylstatuts in ihrer Handlungsfähigkeit und Lebensqualität eingeschränkt sind.
Gesundheitsförderung, Public Health, Community Practice und Schaffen von Innovation sind Zukunftsthemen im Gesundheitswesen. In dem Zusammenhang sind 21st Century Skills wie kreatives Denken, interkulturelles und interprofessionelles Arbeiten mehr denn je gefragt. Diesen Anforderungen entsprechen wir mit unserem Curriculum. Ein mögliches Joint-Semester „FAB“ an der Hochschule Metropolia (Helsinki), der FH Campus Wien und der Hochschule Artevelde (Gent) bereitet Sie zusätzlich darauf vor.
Sie lernen die Komplexität des menschlichen Handelns als ein Ergebnis der Interaktion zwischen Mensch-Umwelt-Tun kennen.
Erst mit diesem Studium dürfen Sie den Beruf als ErgotherapeutIn ausüben. Grundlage dafür ist das MTD-Gesetz. Ergotherapie wird in sämtlichen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens angewendet. Typische Fachbereiche sind Arbeitsmedizin einschließlich Ergonomie und berufliche Integration, Chirurgie und Handchirurgie, Traumatologie, Orthopädie, Innere Medizin einschließlich Rheumatologie, Neurologie, Onkologie, Physikalische Medizin, Psychiatrie sowie der Bereich der Alten- und Kinderheilkunde (Geriatrie, Pädiatrie). Im Rahmen der Therapie analysieren Sie alltägliche Handlungen und modifizieren Abläufe entsprechend individuell vorhandenen Funktionen und Beeinträchtigungen. Sie trainieren die Fähigkeiten, die für die Ausführung erforderlich sind. Darüber hinaus kann es notwendig sein, die Umwelt gestalterisch anzupassen und Hilfsmittel einzusetzen. Viele ErgotherapeutInnen arbeiten auch in der Prävention. Ein klassisches Beispiel dafür ist der ergonomisch gestaltete Arbeitsplatz. In der Rehabilitation leisten Sie einen wesentlichen Beitrag, um beispielsweise KlientInnen nach einem Unfall oder Schlaganfall darin zu unterstützen, ihr Leben so weit wie möglich selbstständig meistern zu können.
Die Gesundheitsförderung fängt im Kindergarten an: Sie arbeiten mit Entwicklungsscreenings und bieten entsprechende Therapiemaßnahmen an, Sie arbeiten mit Angeboten für gesundes Verhalten im Alltag oder Sie tragen schon in der räumlichen Planung dazu bei, Kindergärten und Schulen entwicklungsfördernd und kindgerecht zu gestalten. Und Sie wenden sich im Rahmen der Gesundheitsförderung an SeniorInnen, etwa um sie für sturz- und barrierefreies Wohnen im Alter zu sensibilisieren. In der Ergotherapie gewinnen außerstationäre Aufgaben immer mehr an Bedeutung. Das Studium ist eine gute Basis, um nach beruflicher Erfahrung und Weiterbildung Teams zu leiten oder selbständig zu arbeiten. Sie können sich auch in Richtung Forschung weiterentwickeln.
Das Aufnahmeverfahren umfasst einen schriftlichen Test und ein Gespräch mit der Aufnahmekommission.