19.9.2019, 09:05 Uhr

Steuermalus für hohe Managergagen von 2014 blieb ohne Wirkung

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Vor fünf Jahren hat die damalige SPÖ-ÖVP-Koalition versucht, hohe Managergehälter für Unternehmen teurer und damit weniger attraktiv zu machen. Auswirkung auf die Einkommen der Manager hatte das nicht, zeigt eine Studie an der Wirtschaftsuniversität (WU). Denn die Firmen übernahmen die gestiegenen Kosten. Indirekt habe die Maßnahme die Firmenbesitzer getroffen.

Im Abgabenänderungsgesetz von 2014 wurde festgeschrieben, dass Unternehmen Einkommen ihrer Manager, die über 500.000 Euro im Jahr liegen, nicht mehr als Ausgabe von der Steuer abziehen dürfen. Damit sollte das Einkommensgefälle verringert werden. Praktisch alle Interessenvertreter gingen davon aus, dass dadurch die Managergehälter sinken würden, "weil die steuerliche Belastung für die Unternehmen ansteigt und damit auch die Zahlungsbereitschaft der Unternehmen abnehmen würde", so Studien-Koautorin Mariana Sailer.

Gekommen ist es aber anders. Die betroffenen Gehälter in Österreich gingen nicht zurück, sie stagnierten nicht einmal. Die Manager waren durch die Maßnahme also nicht betroffen. Die betroffenen Firmen verzeichneten hingegen einen Steueranstieg von ungefähr vier Prozent der durchschnittlich gezahlten Unternehmenssteuern. Die Kosten für Vorstandsvergütungen stiegen um rund 17 Prozent.

"Wir sehen, dass die höhere Belastung innerhalb der Unternehmen vermutlich durch eine Verringerung der liquiden Mittel ausgeglichen wird, wodurch die Unternehmen letztlich weniger krisenfest werden und die erhöhte Steuerbelastung letztendlich die Anteilseignerinnen und Anteilseigner der Unternehmen trifft", so Koautor Tobias Bornemann.

Studie: Bornemann, Tobias and Jacob, Martin and Sailer, Mariana, Do Corporate Taxes Affect Executive Compensation? (June 13, 2019). Erhältlich unter SSRN: https://ssrn.com/abstract=3403486 oder http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3403486

APA/red Foto: APA