Englisch ist die weltweit am häufigsten verwendete Sprache in der Wirtschaftswelt. Seit 2012 haben Kinder in ausgewählten Kindergärten in Graz und Graz-Umgebung die Möglichkeit, in die englische Sprache und Kultur spielerisch mit "English-Native-Speakers" einzutauchen. 1.500 Kinder konnten das Angebot seither nützen, hieß es beim Pressegespräch der Wirtschaftskammer Steiermark in Graz.
Sprachkompetenz in Englisch ist in einem auf Export hin orientierten Land und einer globalisierten Gesellschaft eine Grundbedingung für die Erschließung neuer Märkte, hob Jürgen Roth, Vizepräsident der Kammer und des "Club International" (CINT) hervor. Die für das steirische Projekt engagierten Native-Speaker besuchen die Kindergärten einmal wöchentlich für zwei bis drei Stunden, singen mit ihnen englische Lieder, stellen ihre Länder und Kultur vor, kochen mit den Kindergartenkindern und erzählen Geschichten - alles in Englisch. Für die kleinen Teilnehmer in den 14 Kindergärten in Graz, Graz-Umgebung und Leoben ist das Angebot gratis. "Andere Bundesländer haben so etwas noch nicht", betonte Roth.
Englisch ein "Kinderspiel"
"Kinder in diesem Alter sind unglaublich offen und unvoreingenommen und immer auf Entdeckung aus. Sie lernen spielerisch den Umgang mit der englischen Sprache, die ersten Vokabel und Sätze - es ist für sie im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel", begründete Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) die finanzielle Unterstützung für dieses Projekt in den bisher 14 steirischen Kindergärten. Einer von ihnen ist der Betriebskindergarten Andritz AG, in dem das seit dem Jahr 2012 laufende Projekt präsentiert wurde. Zehn teilnehmende Kindergärten befinden sich in der Stadt Graz. "Wir werden das Budget erhöhen und auf 13 Gruppen aufstocken", kündigte Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) an.
Die Projektkosten werden zu mehr als der Hälfte durch die Wirtschaftskammer Österreich getragen, finanziell unterstützt wird das Kindergartenprojekt auch durch das Wirtschafts- sowie Bildungsressort des Landes und durch das Bildungsressort der Stadt Graz. "Jeder zweite Euro in der Steiermark wird im Export verdient. Es geht darum, dass wir in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung international sichtbar sind und internationale Fachkräfte in die Steiermark holen. Fremdsprachenkenntnisse werden immer mehr zu einem wesentlichen Standortfaktor und hier kommt vor allem Englisch eine entscheidende Bedeutung zu", bekräftigte Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) den Willen zum weiteren Engagement.
Die Verbindung zu den muttersprachig Lehrenden aus englischsprachigen Ländern wurde durch den Grazer CINT, der fremdsprachige Fach- und Schlüsselkräfte in der Steiermark in allen Bereichen des Lebens unterstützt, hergestellt. Der Referenten-Pool wurde in den vergangenen Jahren von ursprünglich sechs auf neun Personen aufgestockt. Aktuell werden von den Muttersprachlern insgesamt 23 Gruppen besucht.
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