9.12.2020, 16:23 Uhr

Christian Doppler Labor für Spezialmetalle in Leoben begann Forschung

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Ein neues Christian Doppler Labor für selektive Rückgewinnung von Spezialmetallen mittels innovativer Prozesskonzepte hat in Leoben seine Arbeit aufgenommen. Wie die Montanuniversität mitteilte, sollen dort die nötigen Methoden entwickelt werden, um Wertmetalle aus industriellen Stoffströmen gewinnen und damit Materialkreisläufe nachhaltig schließen zu können. Der Leiter des CD-Labors ist Stefan Steinlechner.

Das Recycling von Spezialmetallen, wie Indium, Kobalt, Zink oder auch Edelmetallen aus End-of-life-Produkten sei schon sehr weit vorangeschritten. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich dieses CD-Labor speziell mit der Gewinnung dieser Metalle aus zurzeit ungenutzten Materialien der metallurgischen Industrie. "Wir untersuchen industrielle Prozessströme, wie Zwischen- und Nebenprodukte aber auch Reststoffe und forschen, um diese als zusätzliche Rohstoffquelle nutzbar zu machen", erklärte Steinlechner.

Verbesserung der Versorgungssicherheit

Hierzu werden Methoden zur Bestimmung der Verteilung der Spezialmetalle in den auftretenden Phasen und Verbindungen entwickelt, aber auch deren gezielte Beeinflussung erforscht und angewandt. "Durch die Erschließung neuer Quellen wird die Versorgungssicherheit in Europa verbessert und durch die Vermeidung des primären Abbaus zusätzlich ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz geleistet", sagte Steinlechner.

"Elektroautos, Mobiltelefone, Laptops, Solarzellen – sie alle brauchen Spezialmetalle, deren Verfügbarkeit oft kritisch ist", so Wirtschafts- und Forschungsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). "Diese Metalle aus industriellen Stoffströmen zu extrahieren kommt einer Erschließung neuer Rohstoffquellen gleich, das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen."

Projektpartner sind die voestalpine, die Grazer Andritz AG und die ARP Aufbereitung, Recycling und Prüftechnik GmbH. Christian Doppler Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.

APA/red Foto: APA/Foto Freisinger