Will man mehr über die Umgebung unseres Heimatplaneten erfahren, braucht es auch Proben, die von "da draußen" kommen. Da aber etwa Mars-Gesteinsproben auch Spuren von Leben enthalten könnten, geht von ihnen auch eine gewisse Biogefahr aus. Im Rahmen eines EU-Projekts tüfteln auch heimische Forscher an einer darauf ausgelegten europäischen Einrichtung, wie es nun in einer Aussendung heißt.
Extraterrestrische Gesteinsproben sind keine Proben wie alle anderen, heißt es seitens des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien, dessen Chefkurator der Gesteinssammlung, Ludovic Ferriere, an dem Projekt "EURO-CARES" (kurz für "European Curation of Astronomaterials Returned from Exploration of Space") beteiligt ist. Im Rahmen der Initiative arbeiten daher auch Wissenschafter des NHM und der Technischen Universität (TU) Wien an Plänen für eine Einrichtung in Europa, die sich der Behandlung von Gesteinsproben vom Mars, aber auch von Mond und von Asteroiden widmen kann.
"Wenn Europa sich in vollem Maße an Probenrückholprogrammen beteiligen will, muss eine Infrastruktur geschaffen werden, die jener der NASA in den USA und JAXA in Japan entspricht", so der französische Impakt-Forscher. "Wir brauchen eine solche Einrichtung, um einerseits die Weltraumforschung fortsetzen und andererseits extraterrestrische Gesteinsproben vor allem vom Mars auf die Erde rückführen zu können", so Ferriere weiter, der auf die "jahrhundertelange kuratorische Erfahrung" des Hauses an der Wiener Ringstraße im Umgang mit Meteoriten verweist.
Im kommenden Jahr soll ein weiterentwickeltes Designkonzept des Gebäudes, das vielleicht auch in Österreich entstehen könnte, präsentiert werden. An den planerischen Details arbeitet auch die Weltraumarchitektin Sandra Häuplik-Meusburger von der TU Wien.
Service: Projekthomepage: www.euro-cares.eu
APA/red Foto: APA/NHM Wien/Ferrière