Das Programme for International Student Assessment (PISA) ist der größte internationale Schüler-Leistungstest. Bei der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführten Studie werden alle drei Jahre die Kenntnisse von 15- bis 16-Jährigen Schülern in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet.
Bei der aktuellsten Ausgabe 2015 haben mehr als eine halbe Million Schüler aus 72 Ländern und Regionen teilgenommen, in Österreich betrug die Stichprobe rund 7.000 Jugendliche an ca. 270 Schulen. Das sind knapp zehn Prozent des Altersjahrgangs. Die Tests wurden dabei erstmals vollständig am Computer durchgeführt.
Test-Schwerpunkt waren heuer turnusmäßig die Naturwissenschaften. Das bedeutet, dass etwas mehr als die Hälfte der PISA-Aufgaben aus diesem Gebiet stammte. Als vierter Testbereich mit dieser PISA-Studie erstmals erhoben wurde das "kollaborative (gemeinschaftliche) Problemlösen". Dessen Ergebnis wird allerdings erst 2017 präsentiert, gleiches gilt für eine von Oberösterreich beauftragte Spezialauswertung für das Bundesland.
Beispielaufgaben unter https://www.bifie.at/node/264
Im Anschluss Fragen und Antworten zur neuen PISA-Studie:
Werden bei PISA alle Schüler in Österreich getestet?
Nein. Der Test umfasst nur eine bestimmte Altersgruppe - nämlich Schüler zwischen 15 Jahren und drei Monaten sowie 16 Jahren und zwei Monaten. Gewählt wurde dieses Alter, weil die Schüler in den meisten Ländern dann am Ende der Pflichtschulzeit stehen. Am Test nehmen auch nicht alle Schüler aus dieser Altersgruppe teil, sondern nur eine Stichprobe. In Österreich waren das diesmal rund 7.000, also knapp zehn Prozent des Altersjahrgangs.
An welchen Schulen wird getestet?
Insgesamt fanden die Tests an rund 270 Schulen statt. Vertreten waren dabei alle Schulformen, die von 15- bzw. 16-Jährigen besucht werden, also AHS, BMHS, Haupt- und Neue Mittelschulen, Polytechnische Schulen, Sonderschulen, Berufsschulen und Bildungsanstalten für Kindergarten- und Sozialpädagogik. Pro Schule wurden höchstens 36 Schüler ausgewählt.
Dürfen alle Schüler mitmachen?
Nein. Ausgeschlossen sind Schüler mit schwerer dauernder körperlicher oder geistiger Behinderung, wenn eine Teilnahme "entweder nicht möglich, ethisch nicht vertretbar oder nicht sinnvoll ist" sowie Jugendliche mit nichtdeutscher Muttersprache, die weniger als ein Jahr lang ordentlicher Schüler sind und derart geringe Sprachkenntnisse aufweisen, "dass ein Verstehen der Anleitungen und der Testaufgaben nicht möglich ist". Nicht getestet werden außerdem Schüler, die zwischen Erstellung der Teilnehmerliste und Test die Schule gewechselt bzw. verlassen haben. Sonderschüler bekommen eine eigene, einfachere Testversion.
Haben Flüchtlingskinder das Ergebnis verzerrt?
Nein. Einerseits wurde bereits im Herbst des Vorjahrs getestet. Andererseits waren außerordentliche Schüler - also jene, die nicht gut genug Deutsch können, um dem Unterricht zu folgen - vom Test ausgeschlossen (siehe oben).
Ist PISA ein Multiple-Choice-Test?
Auch, aber nicht nur. Daneben gibt es auch Aufgabenformate, die eine kurze offene (verbale oder numerische) Antwort erfordern sowie solche, die eine umfassende, längere verbale Antwort benötigen.
Wie lange dauert so ein PISA-Test?
Der Test selbst dauert rund zwei Stunden, anschließend muss ein Fragebogen (ca. 45 Minuten) beantwortet werden.
Gibt es Schulrankings?
Nein. Bei PISA werden die Daten der einzelnen Schüler nicht ausgewiesen. Die Ergebnisse beruhen auf kumulierten Vergleichsdaten.
Gibt es ein Bundesländerranking?
Nein. Einzig Oberösterreich hat für heuer eine eigene Bundesländer-Auswertung (mit entsprechend größerer Stichprobe im Land) beantragt, diese wird 2017 präsentiert.
(APA/Red, Bild APA/Artinger)