Zentralmatura - Scholz: Mathe "nicht leichter, aber verständlicher"

15. November 2018 - 15:05

Die Mathematikzentralmatura soll 2019 "nicht leichter, aber verständlicher werden". Das hat Ex-Stadtschulratspräsident Kurt Scholz kürzlich zum Abschluss seiner "Zuhörtour" in den Bundesländern bekanntgegeben, bei der er im Auftrag von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) Verbesserungsvorschläge zur Mathe-Klausur eingeholt hat. 2018 war ein Fünftel der Arbeiten negativ ausgefallen.

"Das wird keine riesige Reform", betonte Scholz
"Das wird keine riesige Reform", betonte Scholz

"Das wird keine riesige Reform, die Zentralmatura wird nicht von den Füßen auf den Kopf gestellt", betonte Scholz als Leiter des "Forum Zentralmatura". Es werde auch sicher das Niveau nicht gesenkt, die Matura müsse in Europa weiterhin ernstgenommen werden. Allerdings, so Scholz, sei diese Forderung bei seiner Tour in fünf Bundesländer von Schülern, Eltern und Lehrern ohnehin nicht gekommen. Überhaupt habe eigentlich niemand die Zentralmatura generell infrage gestellt, so Scholz bei einer Pressekonferenz.

Mehrere kleine Änderungen

Anstelle einer großen Reform sollen nun mehrere kleinere Änderungen erfolgen, die - so seine Hoffnung - bereits beim nächsten Zentralmaturatermin im April oder Mai Auswirkungen zeigen. "Ich bin sehr optimistisch, dass das eine kleine Reform ist, aber eine spürbare." Zusätzlich müsse man auch langfristig denken, Änderungen in der Aus- und Weiterbildung der Lehrer würden aber eben erst nach einigen Jahren Wirkung zeigen.

Die Schulpartner waren sich in ihren Forderungen laut Scholz erstaunlich einig. Eine Hauptforderung: die Fragestellungen müssten verständlicher werden. Viele Schüler seien mathematisch in der Lage, die Aufgaben zu lösen, würden jedoch an zu komplizierten Einleitungstexten scheitern. Zur Lösung dieses Problems habe das Bildungsministerium auch bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet.

Außerdem sind Schüler, Eltern und Lehrer laut dem Leiter des "Forum Zentralmatura" "unglücklich" mit dem Benotungssystem. Geht es nach den Schulpartnern, sollen künftig 0, 1 und 2 Punkte erreichbar sein und Schüler, die grundsätzlich den Rechenweg verstanden haben, aber nicht zu einem komplett richtigen Ergebnis kommen, einen Punkt erhalten. Derzeit kann im Teil, in dem die Grundkompetenzen abgeprüft werden, nur ein oder kein Punkt vergeben werden.

Einsatz von Taschenrechnern sehr unterschiedlich

Änderungsbedarf gibt es laut Scholz auch beim Einsatz technischer Hilfsmittel wie Taschenrechnern. Hier sei die Praxis "sehr unterschiedlich". Außerdem sollte es nach Wunsch der Schulpartner möglichst keine Lehrerwechsel von der siebenten auf die achte Klasse geben.

Scholz wird nun einen Bericht über die Hauptergebnisse seiner "Zuhörtour", bei denen Einigkeit herrscht, an Faßmann und die Teilnehmer der Veranstaltungen in Innsbruck, Graz, Linz, St. Pölten und Wien rückmelden. Im Jänner soll dann bei einem Abschlussevent bekanntgegeben werden, welche Änderungsvorschläge tatsächlich in die Praxis übernommen werden sollen. "Schule darf zu keinem Zeitpunkt Angst machen", gab der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) als Ziel der Reform aus.

Im Bildungsministerium betonte man auf Anfrage der APA, dass man sicher einige dieser Vorschläge auch umsetzen werde. Diese würden nun begutachtet und entschieden, was kurzfristig und was langfristig verwirklicht werden könne. Ein genauer Fahrplan soll im Jänner bekanntgegeben werden.

(APA/red, Foto: APA/APA (Pfarrhofer))

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