Wiens ÖVP will Maßnahmen gegen Radikalisierung an Schulen

19. September 2018 - 13:05

Die Wiener ÖVP hat vorgeschlagen, verstärkt Maßnahmen gegen Radikalisierung zu setzen. Angesetzt werden soll dazu in der Schule - wobei sich die Volkspartei auch Sanktionen gegen Eltern und Schüler vorstellen kann, wie bei einer Pressekonferenz betont wurde. Die Kritik der Stadt, wonach es weniger Bundesmittel für Sprachförderkräfte gibt, sei hingegen nicht gerechtfertigt, hieß es.

Verpflichtende Elterngespräche und Rechtsschulungen gefordert
Verpflichtende Elterngespräche und Rechtsschulungen gefordert

"Radikalisierung und Islamisierung sind in die Klassenzimmer eingezogen", zeigte sich der nicht amtsführende ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch überzeugt. Er präsentierte gemeinsam mit der Bildungssprecherin der Stadt-Türkisen, Sabine Schwarz, ein mehrere Punkte umfassendes Programm, mit dem die Situation verbessert werden soll. Klar sei, dass auch die Erwachsenen einbezogen werden müssten: "Denn ohne Eltern wird das nicht funktionieren", befand Wölbitsch.

Mehr Sozialarbeiter, verpflichtende Elterngespräche

Gefordert werden unter anderem mehr Sozialarbeiter, Rechtsschulungen zum Thema Gleichstellung von Burschen und Mädchen, oder ein Anreizsystem für die Elternbildung. Auch solle das Elterngespräch in Schule und Kindergarten verpflichtend durchgeführt werden. Sind die Erziehungsberechtigten dabei säumig, solle die Familienbeihilfe eingefroren werden, empfahl Schwarz. Zudem müsste der islamische Religionsunterricht verstärkt kontrolliert werden, verlangt die ÖVP.

Dass Eltern ihre Töchter nicht am Schwimmunterricht teilnehmen lassen, sei nicht zu akzeptieren, hieß es. Hier soll nach Ansicht der Volkspartei notfalls auch Konsequenzen für die betroffenen Mädchen geben. Sollten sie nicht mitmachen, könne das Fach Turnen nicht positiv abgeschlossen werden. Das Schuljahr müsse somit wiederholt werden.

Dass die Stadt zuletzt den Wegfall finanzieller Unterstützung durch den Bund beklagt hat, kann die Wiener ÖVP nicht nachvollziehen. Unterstützungspersonal sei klar durch die Stadt zu finanzieren, versicherte Schwarz. Im Rathaus war wiederholt kritisiert worden, dass der Bund das Integrationspaket gekürzt habe und man dadurch über 300 Posten weniger verfüge.

Die ÖVP forderte die Stadt auf, selbst mehr Geld in die Hand zu nehmen. Die Kosten für die zusätzlich benötigten Sozialpädagogen würden laut den Berechnungen der Volkspartei jährlich 3 Mio. Euro ausmachen.

(APA/red, Foto: APA/APA (Schneider))

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