Welt-Krebs-Tag - Adipositas lässt Krebsraten in USA steigen

4. Februar 2019 - 10:23

Die Fettsucht hat bereits Auswirkungen auf die Krebs-Neuerkrankungsraten in den USA. Die Häufigkeit von durch Adipositas geförderten Krebsleiden nimmt dort speziell bei jüngeren Menschen zu. Das hat eine Studie ergeben, die jetzt von "Lancet Public Health" aus Anlass des Welt-Krebs-Tages veröffentlicht worden ist.

Exzessives Körpergewicht erhöht Krebsrisiko
Exzessives Körpergewicht erhöht Krebsrisiko

"Insgesamt könnten die Resultate das Erbe der Adipositas-Epidemie der vergangenen 40 Jahre sein. Die Häufigkeit von Fettsucht hat sich in den USA zwischen 1984 und 2014 verdoppelt. Adipositas ist jetzt schon in den USA und in Großbritannien die am besten zu verhindernde Ursache von Krebs. Etwa eine von zwölf Krebserkrankungen in den USA und eine von 20 in Großbritannien ist auf exzessives Körpergewicht zurückzuführen", schrieb das wissenschaftliche Journal.

In der Studie hatten Hyuna Sung von der US-Krebsgesellschaft und die Co-Autoren die Krebs-Erkrankungsraten für 67 Prozent der US-Bevölkerung zwischen 1995 und 2014 in fünf Altersgruppen zwischen 25 und 29 Jahren sowie 80 und 84 Jahren analysiert. Dies erfolgte auch nach 30 verschiedenen Krebserkrankungen, von denen zwölf als vom Körpergewicht abhängig definiert wurden.

Konsequenzen bei jüngeren Menschen

Dementsprechend zeigen sich die Konsequenzen der Adipositas-Häufigkeit bei Krebs - normalerweise eine Erkrankung des höheren Lebensalters - bei den jüngeren Menschen. "Die Studie deutet auf die größte Zunahme von durch Fettsucht bedingte Krebsleiden bei Erwachsenen zwischen 25 und 29 Jahren hin. Das trifft auf die Hälfte der zwölf Krebserkrankungen zu, die mit Adipositas assoziiert sind: Dickdarm-, Gallenblasen-, Nieren- und Pankreaskarzinome sowie Gebärmutterkrebs und das Multiple Myelom (Blutkrebs; Anm.)", schrieb "Lancet Public Health".

Ein Beispiel sei das zumeist tödlich verlaufende und schwer behandelbare Pankreaskarzinom: In der Altersgruppe der 40- bis 84-Jährigen stieg die Häufigkeit der Neudiagnosen zwischen 1995 und 2014 um jährlich ein Prozent. Bei den 35- bis 39-Jährigen waren es aber bereits jährlich plus 1,3 Prozent, bei den 30- bis 34-Jährigen jährlich plus 2,5 Prozent und in der jüngsten Altersgruppe (25 bis 29 Jahre) jährlich plus 4,3 Prozent. Ähnliche Trends wurden auch anderen mit Übergewicht in Verbindung stehenden Krebsarten beobachtet. Die Datenbanken umfassten Informationen über 14,6 Millionen US-Patienten.

USA mit schlechteren Werten bei Lebenserwartung

"Die Resultate zeigen eine Veränderung, die in der jüngsten Vergangenheit stattgefunden hat und dienen als Warnung vor einer erhöhten Krankheitslast durch Adipositas-bedingten Krebs, die erst auf die älteren Menschen zukommt", sagte Ahmedin Jemal von der US-Krebsgesellschaft. Das könne auch die Todesraten in Zukunft deutlich steigen lassen. Die USA verzeichnen seit langem schlechtere Werte bei der durchschnittlichen Lebenserwartung als andere hoch entwickelte Staaten. Auch die zeitlichen Trends klaffen auseinander, weil offenbar Lebensstil und medizinische Versorgung in den USA nicht schritthalten.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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