Weiterbildung an Hochschulen: 900 Lehrgänge und 30.000 Studenten

23. September 2020 - 13:23

An den Hochschulen wurden 2017/18 rund 900 Weiterbildungs-Lehrgänge mit mindestens 30 ECTS-Punkten von knapp 30.000 Studenten belegt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS). Das sind immerhin knapp sechs Prozent aller Studierenden in Österreich. Insgesamt führten 62 der damals 70 öffentlichen oder privaten Unis, Fachhochschulen (FH) und Pädagogischen Hochschulen (PH) solche Lehrgänge durch.

Starke Schwankungen bei Kosten
Starke Schwankungen bei Kosten

Im Vergleich zu den Regelstudien an den Hochschulen ist die wissenschaftliche Weiterbildungslandschaft in Österreich kaum untersucht. Hochschulen dürfen neben ihren Regelstudien auch (meist kostenpflichtige) Weiterbildungs-Lehrgänge anbieten. Mit der Donau-Universität Krems gibt es sogar eine eigene öffentliche Uni, die sich fast ausschließlich auf solche Programme konzentriert.

57 Prozent der angebotenen Lehrgänge (über 30 ECTS) schließen mit einem akademischen Grad (Master) ab, 26 Prozent mit dem Abschluss "Akademische/r ExpertIn" und 18 Prozent mit einem Zertifikat. Die Zugangsvoraussetzungen sind unterschiedlich: Manche Hochschulen verlangen für die Teilnahme an einem Weiterbildungslehrgang einen akademischen Abschluss, andere nicht.

Im Schnitt sind die Teilnehmer 37 Jahre alt - also in etwa zehn Jahre älter als ordentliche Studierende. Bei der Frauenquote (55 Prozent) gibt es dagegen kaum Unterschiede.

Unterschiedliche Ausrichtung der Angebote

Die Ausrichtung der Angebote ist laut der Studie unterschiedlich: Öffentliche Unis wenden sich mit ihrem Angebot vor allem an eigene Absolventen bzw. Absolventen der von ihnen angebotenen Studienrichtungen. Zum Teil wird auch versucht, gezielt internationale Studierende anzusprechen bzw. werden einige Lehrgänge "im Sinne eines 'Premium-Produkts'" positioniert. FH richten sich mit ihren Angeboten dagegen nach der Nachfrage am Arbeitsmarkt oder nutzen die Weiterbildungslehrgänge als "Testfeld" für Regelstudien - etwa in Sachen Didaktik oder Unterrichtsmethoden. Außerdem sind die FH offen für Personen mit Berufserfahrung, aber ohne akademische Vorbildung. Privatunis bewegen sich meist zwischen der Uni- bzw. FH-Strategie.

In punkto Kosten gibt es starke Schwankungen. Lehrgänge an Pädagogischen Hochschulen (PH) sind teils kostenfrei, "in jedem Fall" aber unterdurchschnittlich teuer. Auch an einigen FH gibt es Lehrgänge, die nicht von den Teilnehmern zu zahlen sind, großteils liegen die Gebühren im FH-Bereich im Mittelfeld. Privatunis verlangen zwar alle mindestens 50 Euro pro ECTS-Punkt, dafür ist ihr Preisniveau nach oben meist eher unterdurchschnittlich.

Am heterogensten bei der Preisgestaltung sind die öffentlichen Unis: Einige Universitäten verlangen laut Studie für alle Lehrgänge unterdurchschnittliche Gebühren (etwa Kunstuniversitäten). "Andere haben ausschließlich ein hochpreisiges Angebot und innerhalb der großen Universitäten gibt es ein sehr breites Spektrum von Lehrgängen mit zum Teil deutlich unterdurchschnittlichen Gebühren bis relativ teuren Lehrgängen." Den teuersten Lehrgang mit rechnerischen Gebühren von 546 Euro pro ECTS gab es an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien - das entspricht bei 90 ECTS fast 50.000 Euro.

Mit Abstand größter Anbieter war die Donau-Universität Krems: Mit fast 9.000 Lehrgangsbelegungen führte sie knapp ein Drittel aller wissenschaftlichen Weiterbildungen durch. Auf Platz zwei liegt die Uni Salzburg (2.000), auf Rang drei die Uni Wien (1.500), gefolgt von der WU (1.250) sowie der FH Burgenland und der Uni Klagenfurt (je rund 1.100) bzw. der Danube Private University und der PH Niederösterreich (je rund 900).

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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