Wald-Gipfel zum Schutz der "kühlen Wälder"

17. September 2018 - 13:59

Bereits beim großen Geowissenschafter-Kongress im April in Wien ist vor der Gefährdung der nördlichen und alpinen Wälder gewarnt worden. Nicht nachhaltige Bewirtschaftung und die Folgen des Klimawandels würden sie akut bedrohen, vielleicht noch stärker als die Regenwälder. Am 17. September startet eine viertägige Konferenz in Laxenburg bei Wien, bei der über den Schutz der "kühlen Wälder" beraten wird.

Wälder haben einen bedeutenden Einfluss auf das Klima
Wälder haben einen bedeutenden Einfluss auf das Klima

Zu den "kühlen Wäldern" zählen die borealen Wälder von Russland über Skandinavien, die USA und Kanada sowie Gebirgswälder. "In Österreich gehören etwa zwei Drittel des Waldes zu diesem Lebensraum", erklärte der Experte für Ökosystemmanagement, Florian Kraxner, vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg kürzlich in einer Aussendung.

Diese Wälder seien das größte Land-Ökosystem auf der Erde und hätten einen bedeutenden Einfluss auf das Klima und dessen Entwicklung. Zudem würden sie eine Reihe von unverzichtbaren Leistungen erfüllen: Neben den Meeren sind sie der größte Kohlenstoffspeicher der Erde, schützen vor Lawinen und Hochwasser, speichern Trinkwasser, sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und zudem ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.

Die "kühlen Wälder" sind allerdings durch den Klimawandel sowie in manchen Weltregionen auch durch nicht nachhaltige Waldwirtschaft bedroht. "Bei ungebremstem Ausstoß von Treibhausgasen und der damit verbundenen Erderwärmung droht dieses Ökosystem zu kippen. Damit würde der Klimawandel massiv beschleunigt und eine folgenschwere Spirale der Erderwärmung in Gang gesetzt", so Kraxner.

Positionspapier wird erarbeitet

Rund 200 Wissenschafter sowie Entscheidungsträger aus der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wollen deshalb bis 20. September bei der vom IIASA organisierten Tagung "Cool Forests at Risk?" beraten, wie man dieses Ökosystem bewahren und gleichzeitig für die Menschen, das Klima und die Wirtschaft nachhaltigen Nutzen daraus gewinnen kann. Die Konferenz soll aber gleichzeitig der Startschuss für eine Initiative sein, die die wichtige Rolle der "kühlen Wälder" ins Bewusstsein rückt. Ziel ist die Erarbeitung eines Positionspapiers, wie man wissenschaftliche Erkenntnisse in Taten umsetzen kann und soll.

Für Österreich sieht Kraxner etwa die Verpflichtung, "mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln" den Treibhausgasausstoß des Landes zu senken. Zudem müssten die Wälder für den bereits existierenden und weiterhin fortschreitenden Klimawandel fit gemacht werden.

Service: https://ibfra18.org

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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