Aufgrund der Unwetter konnten in der Vorwoche Schülerinnen und Schüler beim Herbsttermin der Zentralmatura nicht antreten. Betroffen waren die Prüfungstermine für Deutsch und Mathematik am Dienstag und Mittwoch (17. bzw. 18. September). Aus diesem Grund hat das Bildungsministerium nun per Verordnung Ersatztermine geschaffen - diese finden am Freitag (27. September) für Deutsch bzw. am Montag (30. September) für Mathematik statt.
Wer also den Maturatermin verpasst hat, weil wegen Unbenützbarkeit des Schulgebäudes oder eines Katastrophenfalles bzw. aus einem sonstigen zwingenden Grund entweder IKT-gestützter Unterricht angeordnet oder die Tage für schulfrei erklärt wurden, kann an den beiden Tagen zur Prüfung antreten. Gleiches gilt, wenn anderweitig eine gerechtfertigte Verhinderung vorlag.
In der gleichen Verordnung wurde auch eine kleine Änderung für den Haupttermin der Zentralmatura im Frühjahr 2025 vorgenommen. Griechisch wird nun nicht am gleichen Tag wie Latein (6. Mai) abgeprüft, sondern bereits einen Tag davor am 5. Mai.
"Abschließende Arbeit" eher Minderheitenprogramm
Wie erwartet im ersten Jahr eher ein Minderheitenprogramm dürfte die an den AHS neu geschaffene Möglichkeit werden, anstelle der Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) eine "Abschließende Arbeit" zu erstellen, die auch Multimediaprodukt, Videoreportage oder Podcast sein kann. Alternativ können Maturantinnen und Maturanten bis 2028/29 auch eine zusätzliche mündliche oder schriftliche Matura wählen, ihre Entscheidung müssen sie bis 30. September treffen.
Viele Schulen würden davon absehen, eine solche "Abschließende Arbeit" anzubieten, weil die entsprechenden Regelungen erst im Juli beschlossen worden seien und noch keine Prüfungsordnung vorliege, hieß es im Ö1-"Mittagsjournal". Auch die Lehrergewerkschaft bemängelte das Fehlen der Prüfungsordnung, die etwa Details zur Beurteilung der Arbeit festlegt - was man wiederum im Bildungsministerium zurückwies. Man habe mit der Gewerkschaft vereinbart, die Prüfungsordnung im Lauf des Schuljahrs vorzulegen.
Die Sprecherin der AHS-Direktorinnen und -Direktoren, Isabella Zins, wiederum begrüßt die neue Regelung. Auch sie erwartet aber eher wenige "Abschließende Arbeiten". Der Normalfall werde sicher sein, dass Maturanten entweder eine VWA vorlegen oder auf die alternative zusätzliche schriftliche oder mündliche Maturaprüfung ausweichen. "Aber es ist schon die Möglichkeit eröffnet, etwas Neues auszuprobieren." Das biete sich etwa für AHS mit einem entsprechenden Zweig wie Medien oder Kunst an. Dies sei heuer "ein schönes Experimentierfeld für Einzelne".
(APA/red, Foto: APA/APA/HARALD SCHNEIDER/HARALD SCHNEIDER)