Universitätsbericht 2023: Mehr Informatikstudierende und mehr Geld

23. September 2024 - 16:26

Ein deutlich höheres Universitätsbudget, eine höhere Zahl an Informatikstudierenden und Maßnahmen zur Stärkung des Vertrauens in die Wissenschaft hob Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) als Kernpunkte des Universitätsberichts 2021 bis 2023 hervor. Den Unis würden aber hohe Energie- und Personalkosten zu schaffen machen, sagten Polaschek und Rektor Oliver Vitouch, Präsident der Universitätenkonferenz, vor Journalisten an der Universität Klagenfurt.

Polaschek verteidigte Zugangsbeschränkungen
Polaschek verteidigte Zugangsbeschränkungen

Der Bericht sei eine "Bestandsaufnahme", sei aber auch essenziell für die bevorstehenden Leistungsvereinbarungen (LV) 2025 bis 2027 für die öffentlichen Universitäten. Das Universitätsbudget sei stark gestiegen, und zwar von elf Milliarden Euro in der Periode 2019 bis 2021 auf 13,2 Milliarden in der Periode 2022 bis 2024. Für die kommende LV-Periode 2025 bis 2027 stehen dann 16 Milliarden Euro zur Verfügung.

Von 2021/22 auf 2022/23 habe es einen deutlichen Anstieg bei der Zahl der Informatikstudierenden gegeben: Mit einem Plus von 208 ordentlichen Studien beziehungsweise 5,4 Prozent mehr war Informatik eines der am stärksten wachsenden Studien. Und fast die Hälfte der europäischen Forschungsförderungen "ERC-Grants" gingen in den Jahren 2021 bis 2023 an Forschende, die an Universitäten tätig sind.

Mindeststudienleistung wird eingeführt

Polaschek hob weiters die Universitätsgesetznovelle 2021 hervor: "Mit der Einführung der Mindeststudienleistung stehen den Universitäten neue Instrumente zur Verfügung, um die Verbindlichkeit im Studium zu erhöhen." Reformiert und erhöht wurde die Studienförderung, die durchschnittliche Studienbeihilfe sei mit 7.153 Euro so hoch wie noch nie, so der Minister.

Schwerpunkte der kommenden LV-Verhandlungen werden laut Polaschek die Stärkung des Wissenschafts- und Demokratievertrauens, Nachhaltigkeit, der strategische Dialog mit der Wirtschaft und ein Fokus auf die MINT-Fächer sein - hier gehe es vor allem darum, mehr Frauen als Studierende zu bekommen. Weitere Themen sind IT- und Cybersicherheit sowie Künstliche Intelligenz und ihre Integration ins Studium.

Verteilungsprobleme bei Medizin

Auf Nachfrage verteidigte Polaschek auch Zugangsbeschränkungen zu bestimmten Studienfächern - in Sachen Medizin sei es zwar ein Thema, dass viele die Wahlarzt-Richtung einschlagen: "Das ist aber ein Verteilungsproblem, wir bilden genügend aus." Würde man die Zahl der Studienplätze erhöhen, so würde das nicht automatisch bedeuten, mehr Menschen zum Abschluss zu bringen und auch nicht, dass es für alle Absolventen eine Arbeitsplatzgarantie gebe.

Aus Sicht der Universität Klagenfurt erklärte Vitouch, dass vor allem die Teuerung und Personalabschlüsse enorme Herausforderungen seien. Stolz zeigte er sich allerdings, dass die Universität Klagenfurt gemeinsam mit Innsbruck sowie der Technischen und der Medizinischen Universität in Wien alle geforderten Punkte bereits umgesetzt hat, die eine bessere Präsenz von Frauen an der Universität ermöglichen sollen: Von Kinderbetreuung und flexiblen Arbeitszeiten bis hin zu Teleworking und Sonderurlauben.

(APA/red, Foto: APA/APA/MANHART/EVA MANHART)

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