"Tag des Schlafes": Österreicher schlafen lange, aber schlecht

21. Juni 2019 - 11:23

Die Quantität stimmt, doch es hapert in Österreich beim Schlaf an der Qualität, berichteten Salzburger Forscher. Die meisten Leute schlummern zwar nächtens ausreichend lange, nicht einmal ein Drittel stuft sich jedoch selbst als "guten Schläfer" ein. Probleme mit der Nachtruhe sind bei vielen Betroffenen ein langwieriges Problem. Die Studie erschien online als "Open Science Framework"-Vorabdruck.

Viele werden jahrelang von Schlafproblemen heimgesucht
Viele werden jahrelang von Schlafproblemen heimgesucht

Ein Team um Manuel Schabus vom Labor für Schlaf- und Bewusstseinsforschung der Universität Salzburg führte ein Jahr lang eine Onlinebefragung durch, bei der 1.000 Österreicher zwischen 18 und 90 Jahren ihre Schlafgewohnheiten und mögliche Schlafprobleme preisgaben. Die durchschnittliche Verweildauer im Reich der Träume stimmt bei den meisten Österreichern: Gut zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) gaben an, zwischen sieben und neun Stunden zu schlafen, was den Empfehlungen von Experten entspreche, so die Forscher.

46 Prozent mit Schlafproblemen

Allerdings berichtete fast die Hälfte der Menschen (46 Prozent) von Schlafproblemen. "Es ist auch alarmierend, dass nur knapp ein Drittel (31 Prozent) sich selbst als guten Schläfer beziehungsweise als gute Schläferin bezeichnet", erklärte Schabus der APA im Vorfeld des heutigen "Tag des Schlafes".

Den Betroffenen ist meist über längere Zeit verwehrt, eine erquickende Nachtruhe zu genießen: 86 Prozent von ihnen litten zum Zeitpunkt der Befragung schon über ein halbes Jahr unter Schlafproblemen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) wurde schon einige Jahre davon heimgesucht. Demnach gäbe es deutliche Defizite in der Versorgung von Patienten mit Schlafproblemen, was in einer Gesellschaft mit hohen medizinischen Standards inakzeptabel ist, so Schabus.

Grund für viele Schlafprobleme wäre oft individuell wahrgenommener Stress. Knapp zwei Drittel (57 Prozent) der befragten Österreicher berichtete von beruflichen Belastungen. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) gab auch an, bis unmittelbar vor dem Schlafengehen elektronische Geräte wie Smartphones oder Laptops zu verwenden. Dies sei kontraproduktiv: "Das Bildschirmlicht unterdrückt das körpereigene Schlafhormon Melatonin in vielen Fällen, dies lässt einen schlechter einschlafen", erklärten die Forscher.

Service: https://doi.org/10.31219/osf.io/bdy73

(APA/red, Foto: APA)

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