Art & Science

Masterstudium

mit Zugangsbeschränkung

Letztes Update: 24.05.2019
Bereich: Bildende Kunst 40
Umfang 4 Semester / 120 ECTS
Abschluss: Master of Arts, MA
Studientyp:
Präsenzstudium
Anwesenheit:
Vollzeit
Kosten: prinzipiell keine Studiengebühr (außer ÖH-Beitrag)
Website: http://www.dieangewandte....

Über das Studium:

Seit einigen Jahren bemerken wir neuerlich starkes Interesse an einer versuchten Annäherung zwischen Wissenschaft und Kunst. Das Interesse der Kollaboration und/oder Annäherung zwischen Wissenschaft und Kunst scheint heute mehr denn je ein wechselseitiges zu sein.

Bekannt ist die starke Fokussierung von Künstlern auf die Wissenschaften in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, was entscheidende Bedeutung für die Herausbildung der Moderne in Architektur, Design und Bildender Kunst hatte. Eine zweite Welle in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte ursächlichen Einfluss auf die Entwicklung der elektronischen Musik, der Videokunst und der Interactive Art.

Das heute feststellbare zunehmende Interesse der Wissenschaft an künstlerischen Produktionsprozessen und künstlerischen Methoden hat mehrere Gründe. Einerseits stellen neue Erkenntnisse in der Physik (experimentelle Quantenphysik), in den Biowissenschaften (insbes. Genetik) und in der Hirnforschung das Dogma der streng deduktiv-analytischen Forschungsmethodologie teilweise in Frage stellen und zeigen durchaus Parallelen zwischen wissenschaftlichen und künstlerischen Entwicklungsprozessen auf. Andererseits wird gerade in diesen heute innovativsten Wissenschaftszweigen immer deutlicher, dass oft Bilder eine notwendige Voraussetzung für das Weiterführen wissenschaftlicher Forschungsstrategien sind. Die Visualisierung wird die Basis für das Weiterarbeiten auf neuen Theorieebenen.

Umgekehrt hat sich die Kunst zu jeder Zeit neuer Technologien bemächtigt, sie als jeweils neue Medien für künstlerische Arbeiten zu nutzen – von der Entwicklung diverser Drucktechniken über Metall- und Kunststofftechnologien bis zu Film und Fotografie und letztlich den „neuen Medien“ der informationstechnologischen Revolution. Gerade dadurch hat die Kunst ihre gesellschaftliche Wirkungskraft erhalten und weiterentwickelt. Die heute noch immer als „Neue Medien“ titulierten bildgebenden Verfahren in Form von Fotografie, Video und digitaler Computertechnik sind mittlerweile Jahrzehnte alte Technologien, die der Kunst neue Möglichkeiten eröffneten. Die jetzt aktuellen bzw. gerade neu entstehenden technologischen Verfahren spielen vor allem in der Mikro- und Nanowelt eine Rolle, eröffnen in diesen „unsichtbaren“ Bereichen neue Dimensionen für wissenschaftliche Forschung – während Biotechnologie und Mikro- und Nanostrukturen eröffnende bildgebende Verfahren sowie die Verknüpfung zeitlicher und räumlicher Dimensionen von der Kunst noch weitgehend ungenutzte Medienpotenziale darstellen. Wohl nicht ohne Grund scheint es so zu sein, dass die Kunst – von Walter Benjamin einst als Statthalterin der Utopie bezeichnet – die Definitionsmacht für den Begriff Fortschritt immer mehr an die Wissenschaften zu verlieren droht. Der Umstand, dass biomechanische und gentechnologische Verfahren die nächste Generation von künstlerisch genutzten „Medien“ sein könnten, mag unterschiedlich bewertet werden. Eine umfassende Auseinandersetzung mit den künstlerischen und gesellschaftlichen Wirkungspotenzialen dieser künftigen Medien auf universitärem Boden ist daher wichtig und notwendig.

Gerade für eine Kunstuniversität wie die Angewandte, die durch Kunst stimulierte gesellschaftliche Entwicklung – gefördert nicht zuletzt durch die Verbindung von aktueller Kunst und modernster Technologie – in ihrem Gründungsauftrag hat, steht es gut an, hier wieder einmal als erste Kunstinstitution neue Wege zu beschreiten. Die Wiener Werkstätte, die Entwicklung des Kinetismus in der Bildenden Kunst, die Führungsrolle bei der Entwicklung der österreichischen Videokunst und bei der Digitalen Kunst und der Netzkunst sowie die nur durch Einsatz neuester Technologie mögliche Erneuerung der Architektur – das alles ist Teil der Geschichte der Universität für angewandte Kunst. Und diese Geschichte wird durch dieses Masterstudium „Art & Science“ sowie die darin grundgelegte Verbindung von künstlerisch-wissenschaftlicher Forschung, Lehre und Praxis weiter geschrieben werden.

Die Konsequenz daraus ist die inhaltliche und organisatorische Verflechtung von Wissenschaft und Kunst, beginnend bei der Thematisierung von neuen Visualisierungsstrategien in Forschung, Lehre und Kunstentwicklung. Inhaltlich bedeutet dies einerseits die Eroberung neuer Visualisierungstechnologien als künstlerische Medien und deren Anwendung für künstlerische Arbeiten und damit für den Kunstmarkt, für Kunst- und Kulturvermittlung (Unterricht, Museen, Ausstellungswesen) und für den wissenschaftlichen Forschungsbetrieb. Organisatorisch bedeutet dies die Eröffnung eines neuen, inter- und transdisziplinären Studienganges für Art & Science auf der Ebene eines Master-Studiums, also für Studierende mit künstlerischen und/oder wissenschaftlichen Vorkenntnissen.

Fächer:

Diesen Fächern begegnest du u.a. im Studienplan:

Angewandte Visualisierungskulturen, Art and Science, Bildhauerei, Biologie, Computer Graphics, Druckgrafik, Elektronenmikroskopie, Fotografie, Geisteswissenschaften, Kulutrwissenschaften, Malerei, Medienkunst, Medizinwissenschaften, Methoden von Experimentalkulturen, Praktiken von Experimentalkulturen, Science Visualization, Technik, Zeichnung

Studieninhalt:

Ziel des Masterstudiums „Art & Science“ ist es, das Verhältnis unterschiedlicher künst­ler­ischer und wissenschaftlicher Repräsentationskulturen und die damit ver­bundenen Erkenntniszugänge und Forschungsansätze zu untersuchen. Ein inter- und transdisziplinärer Ansatz, sowie projektorientiertes Lernen, soll Modell- und Theorie­bildung, sowie die Methodenanwendung insbesondere in den Künsten und in den Naturwissenschaften miteinander in Wechselwirkung bringen.

 

Zentrales Element des Masterstudiums ist eine Projektorientierung, die dem Umstand Rechnung trägt, dass in einer 'szientifizierten' Welt viele gesellschaftliche Alltagsthemen von wissenschaftlichem Wissen durchdrungen sind, das zu kontro­versen Diskussionen Anlass gibt. Diese Diskussionen verknüpfen zum Teil komplexe Wissensgebiete und deren Spezialwissen und leisten unterschiedliche Beiträge zu der Entwicklung unserer Gesellschaft. Hier berühren sich die - nicht selten unter­schiedlichen - Fragen, die Kunst und Wissenschaft stellen, und es öffnet sich ein kreatives Spannungsfeld für das Finden oder Verwerfen von Antworten.

 

Diese Sichtweise bedeutet das Erforschen (und das damit einhergehende Lernen) gesellschaftlicher und politischer Prozesse, das In-Beziehung-Setzen, Gebrauchen und Bearbeiten künstlerischer und wissenschaftlicher Positionen, Methoden, Medien und Organisationen. D.h. es geht um die Untersuchung eines, häufig kontroversen, gesellschaftlichen Themenraums, wo der disziplinäre, wissenschaftlich-künstlerische „Elfenbeinturm“ geöffnet wird; wo Studierende mehr oder weniger augenfällige sozio-technische Verwerfungen unserer Gesellschaft auffinden, explorieren, diese möglich­er­weise selbst generieren. Vorausgesetzt ist ein Erkenntnisinteresse, bei dem es zu einer Re-Präsentation, einer kreativen Neuzusammensetzung, der jeweiligen Themen kommt, wobei die jeweilige Verwendung und Verwebung bestimmter künstlerischer oder wissenschaftlicher Methoden oder Medien die Folge und nicht Ausgangspunkt der Erforschung darstellt.

Berufsaussichten / Jobs:

AbsolventInnnen des Masterstudiums „Art & Science“ werden mit ihren im Studium auf der Basis ihrer wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Vorkenntnisse ent­wickelten gestalterischen Fähigkeiten im Bereich der Entwicklung und Anwendung von Visualisierungs- und Repräsentationsstrategien in der Lage sein, konzeptuell ent­weder naturwissenschaftliche oder künstlerische Forschungs- und Entwicklungs­pro­zesse zu unterstützen und zu ermöglichen. Ihre beruflichen Wege werden entweder in naturwissenschaftliche Forschungslabors von Universitäten, außer­universitäre For­schungs­anstalten und Forschungsunternehmen, in selbständige künstlerische Tätigkeit oder als MitarbeiterInnen in Ateliers von bildenden KünstlerInnen, Medien­künstlerInnen, DesignerInnen oder ArchitektInnen führen.

Einstiegsvoraussetzungen:

Die Zulassung zu einem Diplom-, Bachelor- oder Masterstudium setzt die Fest­stel­lung der künstlerischen Eignung im Rahmen einer Zulassungsprüfung voraus.
 
Ablauf

  1. Bei der Anmeldung zur Zulassungsprüfung wird eine Arbeitsmappe persönlich in der jeweiligen Abteilung abgegeben (Voranmeldung während der Ab­ga­be­frist ist nicht notwendig).
  2. Nach der Mappenabgabe findet die Zulassungsprüfung statt.

Nach positiv absolvierter Zulassungsprüfung und Bezahlung von ÖH-Beitrag und (sofern vorgeschrieben) Studienbeitrag erfolgt die Studienzulassung (nur möglich innerhalb der Zulassungsfrist!). Die bestandene Zu­las­sungs­prüf­ung behält für insgesamt drei Semester ihre Gültigkeit - d.h. das Studium kann auch noch später angetreten werden.

Für die Masterstudien Architektur, Art & Science, TransArts und Social Design ist zusätzlich zur be­standenen Zulassungsprüfung der Nachweis eines ab­ge­schlos­senen inländischen oder gleich­wertig­en ausländischen Diplomstudiums oder Bache­lor­studiums erforderlich.

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