Start für Distance Learning Teil III

7. Januar 2021 - 12:59

Mit dem Ende der Weihnachtsferien haben die Schulen erneut auf Distance Learning umgestellt. Ausgenommen sind die Sonderschulen, die weiter Präsenzunterricht anbieten. Die Oberstufen haben schon seit Anfang November durchgängig Fernunterricht. Erneut wird für Kinder im Pflichtschulalter Betreuung angeboten - dafür haben sich laut Bildungsministerium 14 Prozent der Schüler angemeldet. Das entspricht den Zahlen beim zweiten Lockdown im November/Dezember.

Gefahr durch Präsenzunterricht
Gefahr durch Präsenzunterricht

Zum Vergleich: Auch zu Beginn des zweiten Lockdowns kamen insgesamt rund 14 Prozent an die Schulen. In den Wochen darauf stieg diese Zahl dann leicht an. Wie zuletzt wurde am häufigsten in den Volksschulen Betreuungsbedarf angemeldet (22 Prozent). An den Mittelschulen lag diese Quote bei acht, an AHS-Unterstufen bei knapp drei Prozent.

Eher gering sind die Unterschiede nach Bundesländern: Auf den höchsten Betreuungsbedarf (über alle Schulformen gerechnet) kam man in Salzburg und Tirol (17 Prozent), gefolgt von Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg (16 Prozent), Wien und der Steiermark (14 Prozent) sowie dem Burgenland (elf Prozent) und Niederösterreich (zehn Prozent).

Manche Klassen sind voll, andere fast leer

Gleichzeitig zeigt ein Rundruf der APA, dass dies tatsächlich nur ein Durchschnittswert und die Spannweite dabei sehr groß ist - manche Schulen verzeichneten nahezu volle Klassen, andere waren fast leer.

Das bestätigt auch der oberste Wiener Pflichtschullehrer-Personalvertreter Thomas Krebs (FCG): In Wien seien manche Standorte trotz Lockdowns "rappelvoll". Die Palette reiche von Standorten in gutbürgerlichen Bezirken bis zu Brennpunktschulen. Viele Eltern würden laut Krebs ihre Kinder daheim einfach nicht mehr aushalten bzw. könnten und wollten neben dem Homeoffice nicht mehr die Kinderbetreuung übernehmen. Das sei nachvollziehbar, könne aber die Eindämmung der Pandemie gefährden. Krebs pocht deshalb auch auf die Solidarität der Eltern: "Kinder, die in der Schule eine Infektion einfangen, bringen sie auch nach Hause."

Präsenzunterricht, möglicherweise noch im Vollbetrieb, bedeute in Pandemie-Zeiten Gefahr. Besonders prekär sei die Situation an den Sonderschulen, so Krebs. Dort findet trotz Lockdown schon mit dem heutigen Ferienende normaler Präsenzunterricht statt, weil Fernunterricht teilweise aufgrund der Einschränkungen der Schüler nur schwer möglich ist. Wegen der körperlichen, sozialen oder emotionalen Einschränkungen der Schüler werde dort teilweise sehr körpernah gearbeitet, betont Krebs. Maskentragen oder Abstandhalten seien zum Teil nicht möglich. An dieser Schulform gibt es daher laut Krebs auch "ganz viele und zum Teil schwere Erkrankungen von Lehrerinnen und Lehrern".

An Bildungsministerium und Bildungsdirektion appelliert der Lehrervertreter, einen Plan für einen "sehr schlanken Unterricht" zu erstellen, bei dem man sich noch für einen längeren Zeitraum im Distance Learning oder in einem ausgedünnten Schichtbetrieb auf wesentliche Lerninhalte konzentriert (in der Volksschule etwa Lesen, Rechnen und Schreiben). Seine Forderung: "Schlanker Unterricht, bis die Lehrer geimpft sind." Es bauche ein schnelles Konzept dafür, dass Lehrer, die sich für eine Impfung entscheiden, auch möglichst früh drankommen. "Dann wäre eine Rückkehr in den schulischen Betrieb relativ sicher."

(APA/red, Foto: APA/APA (ERWIN SCHERIAU))

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