Staatspreis Innovation an Dentalwerk Bürmoos für präziseren Bohrer

23. März 2018 - 9:06

Die Salzburger W&H Dentalwerk Bürmoos GmbH ist von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) mit dem Staatspreis Innovation ausgezeichnet worden. Das Unternehmen entwickelte ein neues pneumatisches Antriebssystem für Dentalturbinen (Bohrer). Sonderpreise gingen an Nextsense aus Graz sowie gemeinsam an die Voestalpine und die Johannes Kepler Universität Linz.

v.l.n.r.: Martha Mühlburger (Montanuniversität Leoben), Margarete Schramböck (Wirtschaftsministerin); Peter Malata, Wilhelm Brugger, Michael Rothenwänder, Johann Eibl und Thomas Irran (W&H Bürmoos Dentalwerk)
v.l.n.r.: Martha Mühlburger (Montanuniversität Leoben), Margarete Schramböck (Wirtschaftsministerin); Peter Malata, Wilhelm Brugger, Michael Rothenwänder, Johann Eibl und Thomas Irran (W&H Bürmoos Dentalwerk)

Weltweit werden mehr als die Hälfte aller Dentalturbinen - vulgo "Bohrer" - pneumatisch, also mit Druckluft, angetrieben. Das hat durchaus Vorteile gegenüber Systemen mit Elektromotoren. In einigen Bereichen gab es aber noch Verbesserungsbedarf. Diese Schwachstellen hat das Salzburger Familienunternehmen ins Visier genommen.

Dentalturbinen sind leichter, billiger und einfacher als motorisch angetriebene Systeme. Allerdings konnten Drehzahl und Leistung bisher nicht eingestellt werden, es gab nur "Ein" oder "Aus". Dazu kamen eine hohe Leerlaufdrehzahl und eine stark variierende Drehzahl beim Betrieb. Das neue pneumatische Antriebssystem von W&H lässt sich hingegen präzise der jeweiligen Zahnbehandlung anpassen, erklärte Wilhelm Brugger, Mitglied im Managementteam F&E, im Gespräch mit der APA. Die Bohrerdrehzahl kann auf einen Wert zwischen 60.000 und 320.000 U/min (Umdrehungen pro Minute) eingestellt werden und bleibt durch eine elektronische Steuerung während der Behandlung konstant - auch bei steigendem Anpressdruck beim Bohren.

Durch die um bis zu 50 Prozent höhere Spitzenleistung der Turbinen seien kürzere Behandlungszeiten bei bestimmten Arbeiten, etwa wenn viel Material abgetragen werden muss, möglich. Andererseits könnten bei sensiblen Feinpräparationen thermische Schädigungen und Weichgewebsverletzungen weitgehend vermieden werden. Der neue Antrieb wird als eigenständige Einheit und zur Integration in bestehende Systeme angeboten.

"Econovius" und "VERENA"

Der von der Wirtschaftskammer Österreich vergebene Sonderpreis "Econovius" ging an die Nextsense GmbH aus Graz. Das Unternehmen entwickelte ein Messgerät, das die Qualitätskontrolle bei der Produktion von Langgütern aus Stahl erleichtert. Den vom Energieversorger Verbund gestifteten Sonderpreis "VERENA" erhielt die Voestalpine AG aus Linz in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz. Ausgezeichnet wurde ein innovatives Verfahren zur Herstellung und zur Vermessung der magnetischen Eigenschaften von Elektroband. Elektroband ist ein magnetisierbarer Werkstoff, der unter anderem für Elektromotoren, etwa in Elektroautos, eingesetzt wird.

"Die Innovationskraft der österreichischen Unternehmen ist beeindruckend und ein wesentlicher Faktor für die weitere Entwicklung unseres Landes hin zum erfolgreichen Innovation Leader", sagte Schramböck im Rahmen der Preisverleihung. Insgesamt hatten sich 438 Unternehmen um den Staatspreis Innovation beworben, der im Auftrag des Wirtschaftsministeriums von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert wird und in diesem Jahr zum 38. Mal vergeben wurde.

Service: Alles sechs für den Staatspreis Innovation nominierten Projekte im Detail auf APA-Science: http://science.apa.at/koop/staatspreis

(APA/red, Foto: APA)

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