Software soll Betrug in der Musikbranche verhindern

18. Juli 2018 - 9:23

Weil sich Verkaufszahlen elektronisch vertriebener Musik kaum exakt überprüfen lassen, müssen sich Musiker und Labels auf die Angaben großer Musikplattformen wie iTunes oder Spotify verlassen. Ein an der Technischen Universität (TU) Wien entwickeltes Statistik-Modell könnte hier möglichen Betrug verhindern und Musikern zu fairer Bezahlung verhelfen, berichtet die TU in einer Aussendung.

Peter Filzmoser (l.) und Nermina Mumic
Peter Filzmoser (l.) und Nermina Mumic

Plattenfirmen würden zwar von den Musikplattformen Abrechnungen über den täglichen Umsatz bekommen. Ob die Angaben stimmen, lässt sich laut TU bisher aber kaum kontrollieren. Nermina Mumic vom Institut für Stochastik und Wirtschaftsmathematik der TU Wien hat im Rahmen eines von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG geförderten Projekts mit der Musikvertriebs-Firma Rebeat kooperiert und große Datensätze mit über 100 Millionen Einzelbeobachtungen aus der Musikbranche analysiert.

"Wir haben festgestellt, dass die entscheidende Information im relativen Verhältnis zwischen den Verkaufszahlen der einzelnen Anbieter liegt", so Mumic. Denn die Verkaufszahlen würden sich parallel entwickeln, also etwa steigende Klickzahlen auf Youtube mit zunehmenden Downloads auf itunes einhergehen. Zudem müssten ganz normale wöchentliche oder monatliche Schwankungen berücksichtigt werden.

Aus diesen Erkenntnissen haben die Forscher ein neues statistisches Werkzeug entwickelt und mit probeweise manipulierten Originaldaten aus der Musikindustrie getestet. "Unsere Software hat über 92 Prozent der Manipulationen aufgedeckt", sagte Mumic, die diese Quote noch weiter verbessern will. Interesse an der Software kommt laut TU bereits von verschiedenen Musik-Unternehmen und Anwaltskanzleien.

(APA/red, Foto: APA/TU Wien)

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