Sehschwäche als Lernhemmer: AK fordert Sehtests an Schulen

14. Oktober 2019 - 12:23

Wenn Schulkinder das Lesen verweigern, nur langsam abschreiben können oder sich beim Lösen von Textaufgaben plagen, steckt laut Augenärzten oft eine unerkannte Sehschwäche dahinter. Mit einer Broschüre wollen die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (ÖOG) und die Arbeiterkammer (AK) Lehrer und Eltern über das Thema aufklären. Die AK will außerdem künftig Sehtests an den Schulen.

Eine Frage der sozialen Gerechtigkeit
Eine Frage der sozialen Gerechtigkeit

"Die Buchstaben verschwimmen", "Ich kann das nicht" und "Ich kann nicht schöner schreiben" sind einige Sätze, die laut der Broschüre "Kinderaugen & Lernen. Besser sehen - besser lernen" darauf hinweisen können, dass die Sehfähigkeit eines Schulkinds noch nicht fertig entwickelt ist oder es bereits eine Sehschwäche hat. Bis zum Alter von sieben Jahren, wenn das Augenwachstum abgeschlossen ist, sehen Kinder in der Nähe meist verschwommen und nicht alle können dies bereits ausgleichen. Ob große Anstrengungen beim Lernen mit einer Sehschwäche zu tun haben, ist laut ÖOG-Präsident Peter Gorka allerdings oft nicht leicht zu erkennen, weil Kinder diese selbst häufig nicht konkret benennen können.

Praktische Hilfestellungen

Die Broschüre soll Lehrer von Kindern bis zwölf Jahren über das Thema informieren und gleichzeitig praktische Hilfestellungen im Umgang mit Schülern mit Sehfehlern liefern. Bei manchen Kindern ist das Tragen einer Brille etwa nicht genug, um die Sehprobleme zu beheben. Für diesen Fall verweist die Broschüre auf optische oder pädagogische Hilfsmittel, von der Lupe über speziell gestaltete Arbeitsblätter bis zum Schrägpult, um beim "Schreiben mit der Nase" den Rücken zu schonen. Auch eine Checkliste für Lehrer, Beispiele für Sehprobleme und ein Handout für Eltern sind enthalten. Der Appell, zum Schutz der Augen mit den Kindern möglichst oft ins Freie zu gehen, darf ebenfalls nicht fehlen.

Vom Bildungsministerium fordert die AK, den Test zur Sehfähigkeit der Kinder künftig in den Aufgabenkatalog der Schulärzte aufzunehmen. Das sei eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, weil schlechter gestellte Eltern ihre Kinder auch im Bereich Gesundheit nicht so gut unterstützen können.

Service: Broschüre "Kinderaugen & Lernen. Besser sehen - besser lernen. Für Pädagoginnen und Pädagogen." der ÖOG und der AK: http://go.apa.at/NgdCiPAZ

(APA/red, Foto: APA/APA (Fohringer))

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