Schwerpunkt Lesen - Neue PISA-Studie erscheint am Dienstag

1. Dezember 2019 - 6:05

Zum bereits siebenten Mal werden 3. Dezember die Ergebnisse einer PISA-Studie vorgestellt. Insgesamt wurden dabei weltweit rund 600.000 15- bis 16-jährige Schüler in rund 80 Ländern in den Disziplinen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet, in Österreich waren es etwa 7.800. Der Schwerpunkt lag diesmal auf dem Lesen.

In Österreich wurde der PISA-Test ausschließlich am Computer durchgeführt
In Österreich wurde der PISA-Test ausschließlich am Computer durchgeführt

Organisator der Studie ist wie immer die OECD, in Österreich wird sie vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) durchgeführt. Beim letzten Test 2015 lagen die österreichischen Schüler im damaligen Haupttestgebiet Naturwissenschaften mit 495 Punkten in etwa im OECD-Schnitt (493), beim Lesen mit 485 Punkten signifikant unter dem OECD-Mittelwert (494) und in der Mathematik mit 497 über dem OECD-Schnitt (490). Dominiert wurden die Ranglisten von fernöstlichen Staaten bzw. Regionen wie Singapur, Hongkong und Japan. Beste europäische Staaten waren Finnland und Estland.

Test am Computer

In Österreich wurde der PISA-Test wie in der Mehrzahl der Teilnehmerstaaten ausschließlich am Computer durchgeführt. Der Test selbst dauerte zwei Stunden, für das Ausfüllen eines Fragebogens waren noch einmal 50 Minuten veranschlagt. Erhoben wurden die Daten bereits im April und Mai 2018 - in Österreich an mehr als 300 Schulen aller Sparten, in die Schüler des Geburtsjahrgangs 2002 gehen können. Das sind AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS), Neue Mittelschulen (NMS), Polytechnische Schulen, Sonderschulen und Berufsschulen.

Haupttestfeld war zum dritten Mal nach 2000 und 2009 das Lesen: Das bedeutet, dass rund die Hälfte aller Aufgaben aus diesem Gebiet stammten und Leseaufgaben als einziges Testfeld von allen teilnehmenden Schülern bearbeitet wurden.

Kein Faktenwissen, sondern praxisnahe Aufgaben

PISA testet dabei nicht Lehrplanvorgaben ab - das wäre aufgrund der unterschiedlichen Curricula in den 80 Ländern auch gar nicht möglich. Im Mittelpunkt steht weniger Faktenwissen, sondern die Anwendung bestimmter Kompetenzen auf praxisnahe Aufgaben. Zu lösen waren sowohl Multiple-Choice-Aufgaben als auch offene Aufgaben, bei denen selbst eine Antwort formuliert werden musste. Außerdem mussten Aussagen oder Textteile mit Drag-and-Drop in die richtige Reihenfolge gebracht, im Text ein fehlendes Wort aus einem Drop-down-Menü ausgewählt oder in Naturwissenschaft Computersimulationen ausgeführt werden.

Durch den weitgehenden Computereinsatz möglich wurde diesmal erstmals eine leichte Neugestaltung des Testablaufs, schilderte der PISA-"Erfinder" und OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher bei einem Webinar. Schüler bekamen demnach nicht mehr am Beginn des Tests ein fix vorgegebenes Aufgabenheft. Vielmehr enthielt nur der erste Aufgabenblock mittelschwere Angaben - anschließend bekamen jene Schüler, die diesen gut gelöst hatten, einen Block mit schwierigeren Aufgaben eingespielt und jene, die nicht gut abgeschnitten hatten, einen Block mit leichteren usw.

Diese adaptive Herangehensweise sollte verhindern, dass leistungsstärkere Schüler den Test nach einiger Zeit nicht mehr ernst nehmen bzw. leistungsschwächere nicht frustriert hinschmeißen. Die Resultate seien trotzdem vergleichbar, da jede Frage einen vorbestimmten Schwierigkeitsgrad habe. Für die Lösung schwerere Aufgaben gibt es demnach mehr Punkte, für leichtere weniger - ein ausreichender Teil der Fragen bleibe außerdem konstant, so Schleicher.

Service: Beispielaufgaben unter http://go.apa.at/yQSVOXuo

(APA/red, Foto: APA)

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