Schule - "Realistisch gesehen" kein regulärer Schulbetrieb im April

31. März 2020 - 13:23

An den Schulen wird es "realistisch gesehen" keinen regulären Betrieb im April geben. Das kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bei einer Pressekonferenz an. Eine finale Entscheidung über ein konkretes Datum des Wiederbeginns gebe es aber noch nicht. Die Rückkehr der Schüler werde dann stufenweise erfolgen - zunächst die Maturanten bzw. Schüler anderer Abschlussklassen.

Einige Schüler konnten von ihren Lehrern nicht erreicht werden
Einige Schüler konnten von ihren Lehrern nicht erreicht werden

Die Lehrer sollen dementsprechend den Schülern Arbeitspakete bis Ende April zusammenstellen und übermitteln. Die Entscheidung, ob darin neuer Stoff oder nur Beispiele zur Vertiefung enthalten sind, soll schulautonom getroffen werden, so Faßmann. Konkret werde das auch je nach Fach unterschiedlich sein - in Geographie werde neuer Stoff leichter zu vermitteln sein als in erklärungsintensiven Fächern wie Mathematik.

Unsichere Zentralmatura

Eine Entscheidung über die Abhaltung der derzeit für die Woche ab 18. Mai geplanten Zentralmatura will Faßmann nach Ostern treffen. Vorerst eine Absage erteilte er Forderungen nach einem Verzicht auf die Reifeprüfung bzw. einer autonomen Abhaltung durch die Schulen selbst.

Kein Problem sah der Minister bei der Leistungsbeurteilung: Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen würden dabei einen großen Spielraum zulassen. "Das Corona-Semester ist kein normales Semester." Daher werde man den Spielraum auch "mit Herz und Hirn anwenden". Sollten sich ausständige Schularbeiten nicht ausgehen, würden nur die bisher vorliegenden Leistungen für die Beurteilung herangezogen.

Sowohl Eltern als auch Lehrer bat Faßmann um Zurückhaltung: "Die Corona-Krise ist nicht die Zeit, schulischen Leistungsdruck zuhause zu entfalten." Umgekehrt sei ein geregelter Alltag mit Zeitstruktur und Aufgaben ein wesentlicher Faktor, die Situation bewältigen zu können.

Kontakt zu Schülern aufnehmen

Schulpsychologen, Sozialarbeiter und Beratungslehrer sollen außerdem in den kommenden Tagen versuchen, Kontakt mit jenen Schülern aufzunehmen, die von ihren Lehrern nicht erreicht werden können. Faßmann schätzt deren Zahl auf einen einstelligen Prozentbereich. Lösungen für Schüler, denen es an digitalen Endgeräten fehlt, sollen in den nächsten Tagen ebenfalls erarbeitet werden. Man führe derzeit Gespräche mit Institutionen, die gebrauchte Geräte weitergeben können. Außerdem werde man selbst Geld in die Hand nehmen.

Kein Geld in die Hand nehmen müssen umgekehrt ab 1. April Eltern für ganztägige Schulformen bzw. Internate an Bundesschulen (AHS, BMHS). Die Elternbeiträge an diesen Einrichtungen würden nicht eingehoben. Länder und Gemeinden empfahl Faßmann die gleiche Vorgangsweise.

Darüber hinaus soll es einen mit 13 Mio. Euro dotierten Härtefallfonds für Stornokosten bei Schulveranstaltungen wie Skikurse oder Sportwochen geben. Zur leichteren Abhaltung von Distance Learning will das Ministerium ein Online-Portal einrichten, außerdem sollen ab nächster Woche Online-Fortbildungen für die Lehrer dazu angeboten werden.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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