Schüler beklagen Überforderung durch Leistungsfeststellungen

25. Februar 2021 - 13:59

Schülervertreter kritisieren die Überforderung durch Leistungsfeststellungen im Schichtbetrieb. An manchen Schulen würden die Lehrer Rücksicht auf die Sondersituation nehmen und etwa in Nebenfächern nicht testen. Vor allem an Oberstufen gebe es indes an den Präsenztagen teilweise geballt Stundenwiederholungen und Tests. "Vor allem in den 7. und 8. Klassen ist das ein großes Problem", sagte Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek zur APA.

Bundesschulsprecherin Bosek warnt vor psychischem Druck
Bundesschulsprecherin Bosek warnt vor psychischem Druck

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Neu: Ergebnisse Schülerbefragung (dritter Absatz)

Die Bundesschülervertretung (BSV) habe sich bereits beim ersten Lockdown des Schuljahres dafür eingesetzt, dass die Schulen sich grundsätzlich auf Schularbeiten konzentrieren sollen und Tests nur in Absprache mit der Direktion angesetzt werden dürfen. Das ist so auch in einem Erlass des Bildungsministeriums festgehalten, sei in der Praxis aber keine große Hemmschwelle. "Im Endeffekt macht jede Lehrkraft das, was sie möchte."

Bei den Schülern entstehe allerdings durch die vielen schriftlichen Leistungsfeststellungen psychischer Druck, warnt Bosek. AHS-Landesschulsprecher Maximilian Kubesch spricht in diesem Zusammenhang im ORF Vorarlberg von einem "nett gemeinten Desaster". Bosek verweist auf eine BSV-Umfrage unter mehr als 7.000 Schülern vor allem der Oberstufen: Dabei haben drei Viertel angegeben, dass Covid-19 ihre Psyche im (Schul-)Alltag (sehr) stark beeinflusst. Zwei Drittel haben aktuell nicht das Gefühl, den Unterrichtsstoff ausreichend gelehrt zu bekommen. Ebenso viele fühlen sich durch Tests derzeit stärker unter Druck gesetzt.

Bosek fordert mehr Rücksicht

Bosek wiederholt deshalb ihre Forderung an die Lehrer, mehr Rücksicht auf die Sondersituation zu nehmen. Sie pocht außerdem auf weitere Erleichterungen bei der heurigen Matura, um diese an die schwierigen Rahmenbedingungen anzupassen - Oberstufenschüler haben in diesem Schuljahr pandemiebedingt weit mehr als die Hälfte der Schultage im Fernunterricht statt in der Klasse gelernt.

Konkret will Bosek, dass die mündliche Matura nur freiwillig stattfindet. Die Maturanten bräuchten in diesem Ausnahmejahr die Möglichkeit, sich auf die schriftliche Matura zu konzentrieren. "Die Schularbeitsnoten sind schlechter geworden, die Zeugnisnoten sind schlechter geworden und die fließen aber in die Maturanote ein." Deshalb sollten auch nur jene, die das wollen, zur mündlichen Matura antreten.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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