Rückgang bei Patentanmeldungen setzt sich fort

14. März 2023 - 11:41

Der Rückgang bei den Patentanmeldungen in den vergangenen Jahren setzt sich fort: Wie das Österreichische Patentamt in seiner Bilanz über das Jahr 2022 mitteilte, haben Österreicherinnen und Österreicher hierzulande und weltweit 10.816 Patente angemeldet, um zwei Prozent weniger als im Jahr davor. Mit 2.231 Erfindungen gab es auch beim Österreichischen Patentamt weniger Anmeldungen, das Minus gegenüber 2021 betrug dabei zehn Prozent.

2022 wurden 10.816 Patente von den Österreichern angemeldet
2022 wurden 10.816 Patente von den Österreichern angemeldet

Die vergangenen Jahre seien für fast alle europäischen Länder schwache Patentjahre gewesen, heißt es in einer Aussendung des Patentamts. Während einige Länder wie Frankreich, Schweden oder Dänemark bereits eine Trendwende geschafft und steigende Anmeldungszahlen hätten, sei "Deutschland so wie Österreich noch auf Krisenniveau".

Oberösterreich das erfindungsreichste Bundesland

Bei den erfindungsreichsten Bundesländern hat sich nichts verändert: Von den 2.231 angemeldeten Patenten entfielen 470 auf Oberösterreich, das damit das Länderranking vor der Steiermark (436) und Wien (345) anführt. Gemessen an der Einwohnerzahl liegt Vorarlberg auf Platz eins.

Die größten heimischen Patentanmelder waren 2022 der Grazer Automobilzulieferer AVL List (189 Patente), der Produzent von Möbelbeschlägen Julius Blum (79) und Siemens Mobility Austria (26).

Europäisches Einheitspatent ab Juni

Im Patentamt verweist man auf das europäische Einheitspatent, das ab Juni dieses Jahres Realität wird. Damit können Unternehmer mit nur einer Anmeldung, einer Gebühr und einer Übersetzung beim Europäischen Patentamt den Schutz in 17 Mitgliedsstaaten der EU erlangen. Vor allem kleinere und jüngere Firmen sollen davon profitieren, weil sie die wichtigsten Märkte mit weniger Aufwand und geringeren Kosten abdecken können.

Das Einheitspatent "läutet eine neue Ära ein, auf die Europa seit 50 Jahren hinarbeitet: Die EU-Mitgliedstaaten rücken noch näher zusammen und schaffen einen gemeinsamen, einheitlichen Patentraum", so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in der Aussendung. Patentamtspräsidentin Mariana Karepova verweist auf ein kostenloses Angebot des Patentamts: Bei Anmeldung in Österreich "geben wir Ihnen kostenlos eine Recherche vom Europäischen Patentamt mit auf den Weg".

Im Vorjahr ging mehr als die Hälfte (53 Prozent) der heimischen Patente auf das Konto von großen Unternehmen - Tendenz steigend. Dagegen sank die Zahl der Patente von Neueinsteigern oder Unternehmen, die selten Patente anmelden.

"Zuversichtlich" stimmen Gewessler die vielen Patente im Bereich "Industrie 4.0": Patentanmeldungen auf diesem Gebiet hätten sich seit 2010 verdreifacht, bei Technologien zum Energieeinsparen, Datenmanagement und Robotik im selben Zeitraum versechsfacht. Besonders viel wird laut Patentamt zu Künstlicher Intelligenz, 3D-Druck und Robotik patentiert. Mit 1.325 Patentanmeldungen (2008-2019) im Bereich sogenannter "Frontier Technologies" liegt Österreich auf Rang acht der EU27-Staaten.

Service: https://www.patentamt.at/

(APA/red, Foto: APA/APA/Astrid Bartl/Astrid Bartl)

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