Professoren sehen eher schlechte Chancen für Nachwuchs an Unis

2. März 2018 - 10:21

Die Professoren an österreichischen Universitäten sehen eher schlechte Chancen für den Nachwuchs an den Hochschulen. Nur rund 40 Prozent stimmten in einer Umfrage der Aussage sehr bzw. eher zu, dass begabte Nachwuchswissenschafter gute Chancen auf eine Laufbahn als Hochschullehrer oder Forscher haben.

Wirtschaftswissenschaften werden noch eher positiv eingeschätzt
Wirtschaftswissenschaften werden noch eher positiv eingeschätzt

An der Studie des Verbands der Professorinnen und Professoren (UPV) haben Ende Dezember 645 der knapp 2.100 Professoren an den wissenschaftlichen Unis teilgenommen. Insgesamt stimmten nur acht Prozent der Einschätzung der Karrierechancen als gut "sehr" zu, für 32 Prozent trifft dies "eher" zu.

Nach Fächern bewerten am ehesten die Professoren in den Wirtschaftswissenschaften die Karrierechancen des Nachwuchses als gut (50 Prozent "sehr" bzw. "eher"), gefolgt von den Sozialwissenschaften (48 Prozent). Am schlechtesten werden die Laufbahnchancen in den Rechtswissenschaften (32 Prozent) sowie Natur- und Ingenieurswissenschaften eingeschätzt (36 Prozent).

Für nur 41 Prozent der Professoren ist die Universität - auch auf langfristige Sicht - ein attraktiver Arbeitgeber für hochqualifizierte junge Forscher. Auch hier sind vor allem die Rechtswissenschafter (29 Prozent) am pessimistischsten und die Wirtschaftswissenschafter am optimistischsten (53 Prozent). Dementsprechend sehen insgesamt 77 Prozent zunehmend die Gefahr, dass hochqualifizierte Wissenschafter von der Uni in Richtung Wirtschaft abwandern.

Drei Viertel sehen Frauen chancengleich

In einem anderen Punkt orten die Professoren weniger Handlungsbedarf: Genau drei Viertel sind der Ansicht, dass bei gleicher Qualifikation Frauen die gleichen Chancen auf eine Anstellung an einer Hochschule haben. Besonders hoch wird die Chancengleichheit in den Rechtswissenschaften eingeschätzt (93 Prozent).

UPV-Vorsitzender Bernhard Keppler ortet insgesamt "großen Nachholbedarf". In der gerade im Nationalrat beschlossenen neuen Uni-Finanzierung sieht er die Chance, die Attraktivität der Hochschulen als Arbeitgeber für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu steigern. Diese "sollte unbedingt genutzt werden, um die Abwanderung von Spitzenkräften aus Österreich zu stoppen und die Qualität von Wissenschaft und Forschung in Österreich zu sichern und weiter zu entwickeln".

(APA/red, Foto: APA/APA (Fohringer))

tutor18

Studium.at Logo

© 2010-2021  Hörsaal Advertainment GmbH

Kontakt - Werbung & Mediadaten - Datenschutz - Impressum

Studium.at versichert, sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und aufbereitet zu haben.
Für etwaige Fehlinformationen übernimmt Studium.at jedenfalls keine Haftung.