Im Rahmen von großen Sportwettbewerben steigt offenbar das Risiko der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Muskelverletzungen in der Leichtathletik von den Vorläufen bis zum Finale. Das hat eine Untersuchung japanischer Sportmediziner mit den Daten von den Olympischen Sommerspielen in Tokio (Austragungszeitraum Juli/August 2021 nach Verschiebung wegen Covid-19) ergeben.
Yuka Tsukahara (Abteilung für Sportmediziner am Women's College of Physical Education; Tokio) und die Co-Autoren analysierten die Muskelverletzungen von Leichtathleten bei den Wettbewerben in Tokio. "Unter den 1.631 Athleten, die teilnahmen, erlitten 36 (20 Männer und 16 Frauen) die Diagnose einer Muskelverletzung während der Olympischen Spiele in Tokio/2020)", schrieben sie jetzt im "Journal of Sports Medicine and Physical Fitness" (doi: 10.23736/S0022-4707.24.15710-6). Die Diagnosen erfolgten nach den modernsten Regeln der Sportmedizin, auch mit Magnetresonanz-Untersuchungen (MRI) und Ultraschall-Bildgebung.
Risiko höher für Leichtathleten aus Afrika und Nordamerika
Zu 24 der Muskelverletzungen kam es während der Vorrunden (1,47 pro hundert Sportler) und zu zwölf während der Endausscheidung (2,20 pro hundert Sportler)", schrieb dazu das Deutsche Ärzteblatt. Der Unterschied zwischen Vorrunden und Endausscheidung war statistisch nicht signifikant. Beim Finale der jeweiligen Leichtathletik-Bewerbe war das Verletzungsrisiko der Männer aber gar um den Faktor 2,5 und damit statistisch deutlich erhöht. Leichtathleten aus Afrika (Verletzungsrisiko um das 4,74-fache höher als insgesamt) und nordamerikanische Spitzensportler (um den Faktor 3,02 erhöhte Gefährdung) waren im Vergleich zu Teilnehmern aus anderen Weltregionen viel mehr gefährdet.
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