Österreicherin fand 408 Kandidatensterne für erdähnliche Planeten

26. März 2019 - 15:05

400.000 Sterne nahe des Sonnensystems inspiziert das Weltraumteleskop "TESS" seit Juni 2018. "Bei 408 davon könnten wir damit Planeten erkennen, die so klein wie unsere Erde sind und die gleiche Sonneneinstrahlung hätten", erklärte die österreichische Astrophysikerin Lisa Kaltenegger der APA. Sie veröffentlichte mit Kollegen im Fachblatt "Astrophysical Journal Letters" einen Katalog dieser Sterne.

Künstlerische Darstellung von TESS
Künstlerische Darstellung von TESS

Das NASA-Teleskop TESS (Transit Exoplanet Survey Satellite) beobachtet seit Mitte vergangenen Jahres für mindestens zwei Jahre den ganzen Himmel, um einen Blick auf Planeten zu erhaschen, die vor ihrem Stern vorbeiziehen und ihn dadurch kurzzeitig verdunkeln, so Kaltenegger, die an der Cornell University in Ithaca (US-Bundesstaat New York) forscht. Diese "Transitmethode" ist für die Astronomen ein wichtiges Werkzeug, um erdähnliche Exoplaneten zu finden.

Das Weltraumteleskop kann nicht den ganzen Nord- und Südhimmel gleichzeitig absuchen, sondern immer nur einen kleinen Ausschnitt. Die Forscher berechneten, wie viele Sterne es lange genug betrachten sollte, damit ein Planet mit einem ähnlichen Abstand wie die Erde zu ihrer Sonne zwei mal daran vorbeiziehen kann. Das brauchen sie, um deren Umlaufbahn zu berechnen.

Einige Sterne mit Fernglas erkennbar

Sie identifizierten 1.822 Sterne, bei denen TESS erdähnliche Planeten entdecken kann. "Ähnlich heißt: mit gleicher Sonneneinstrahlung und bis etwa zweimal so groß", so Kaltenegger. Bei 408 dieser Sterne könnte das Teleskop sogar Planeten finden, die genau so klein wie die Erde sind. "Einige dieser Sterne sieht man mit einem Fernglas am Abendhimmel", sagte die Forscherin. Sie leitet nun ein Beobachtungsprogramm mit TESS, das die 1.822 besonders interessanten Sterne detailliert auf Planeten absucht.

Im Katalog sind auch 227 Sterne verzeichnet, bei denen das Weltraumteleskop den gesamten Bereich der "habitablen Zone" auf Planeten absuchen kann. Das ist jener Bereich, wo die Temperatur flüssiges Wasser auf der Oberfläche zulässt. Die Sterne im Katalog seien allesamt kühler als unsere Sonne, erklärt Kaltenegger: "Von dort aus würde man die jeweilige Sonne ähnlich groß wie unsere, aber leicht rötlich am Himmel sehen".

(APA/red, Foto: APA/APA (AFP/NASA/GSFC))

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