Österreich bekommt eine neue Schadensdatenbank für Naturgefahren

26. September 2024 - 10:46

Mit dem Projekt "Cesare" entsteht derzeit eine nationale Schaden- und Ereignisdatenbank für Naturgefahren. Sie soll künftig unter anderem dem laufenden Monitoring von Schäden und Verlusten nach internationalen Kriterien sowie der verbesserten Risikoanalyse und der Untersuchung der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen dienen. "Nach der Testphase in Niederösterreich und der Steiermark wird es aktuell auf ganz Österreich ausgeweitet", so der Projekt-Koordinator Geosphere Austria.

Erst vor kurzem wurde Österreich von Starkregen und Überschwemmungen heimgesucht
Erst vor kurzem wurde Österreich von Starkregen und Überschwemmungen heimgesucht

Historisch gewachsen sammeln in Österreich seit vielen Jahrzehnten verschiedene Organisationen nach unterschiedlichen Kriterien Schaden- und Ereignisdaten, oft auch nur von Teilbereichen. "Österreich hat eine sehr gute Daten- und Informationsbasis im Bereich Naturgefahren, allerdings verstreut in unterschiedlichen Datenbanken und Institutionen", sagte Stefan Kienberger, Leiter von "Cesare", am Donnerstag in einer Aussendung. Wichtig sei aber eine "Gesamterfassung des Schadenbildes aus den Puzzleteilen der verschiedenen Datenquellen".

Geosphere Austria als Betreiber

Aufgebaut und betrieben wird "Cesare" von der Geosphere Austria im Auftrag der ASDR Plattform der Vereinten Nationen (Austrian Strategy for Disaster Risk Reduction). Derzeit deckt das Projekt die Gefährdungen Hochwasser, Lawinen, Orkan und Hagel, Waldbrand und weitere Waldschädigungen, Massenbewegungen (Vermurungen, Erdrutsche etc.) und Erdbeben ab. Die Informationen werden in Zusammenarbeit mit mehreren Organisationen und Bundesländern erhoben und mit Daten aus Medienscreenings und Feuerwehreinsatzdaten angereichert.

Um ein möglichst umfassendes Bild von Ereignissen und Schäden zu bekommen, wird außerdem ein Software-Tool entwickelt, das rund um die Uhr Internet und Social Media nach bestimmten Stichworten (z. B. Mure, Sturm, Hochwasser, Dammbruch, umgestürzter Baum etc.) durchsucht und analysiert, darunter über 2.000 Online-Seiten der Feuerwehren. So stehen Auswirkungen von extremen Naturereignissen Geosphere zufolge schon in nahezu Echtzeit zur Verfügung und sind dann langfristig in der Datenbank verfügbar.

(APA/red, Foto: APA/APA/HELMUT FOHRINGER/HELMUT FOHRINGER)

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