Oberösterreich wird Testregion für autonomen Güterverkehr

12. Juni 2018 - 9:05

Oberösterreich wird Testregion für autonomen Güterverkehr und damit neben Graz die zweite vom Bund geförderte Testumgebung für autonomes Fahren in Österreich. Projektträger ist die im März gegründete DigiTrans GmbH mit Gesellschaftern aus der Wirtschaft und Forschung. Bis zum Jahr 2023 gibt es ein Volumen von 7,5 Mio. Euro - davon kommen 2,5 Mio. Euro vom Infrastrukturministerium.

Ennshafen und Strecke Enns-Wels als erste geplante Teststrecken
Ennshafen und Strecke Enns-Wels als erste geplante Teststrecken

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) bezeichnete den Zuschlag als Testregion bei einer Pressekonferenz am Linzer Flughafen als Chance für Oberösterreich bei einer neuen Technologie, "die noch am Anfang steht, bei den Schnelleren dabei zu sein". Die Forschung soll sich auf den Zentralraum Linz - Wels - Steyr "als großes Dreieck" konzentrieren. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sagte am Rande der Pressekonferenz zur APA, dass es "viele Anfragen aus allen Bundesländern für Teststrecken" gebe. Oberösterreich habe den Zuschlag als wirtschaftlich besonders starke Region bekommen.

Erste Tests im Ennshafen

In einem ersten Schritt gehe es nun darum, eine Testumgebung für autonomes Fahren mit der dafür benötigten Infrastruktur für innerbetriebliche Logistik und kommunale Dienstleister aufzubauen, erklärte Werner Pamminger, Geschäftsführer der Standortagentur Business Upper Austria. Erste Tests sollen im Ennshafen sowie auf der Autobahnstrecke zwischen Enns und Wels erfolgen. Einen genauen Zeitpunkt für erste Testfahrten wollte man nicht nennen. Pamminger sagte dazu: "Das hängt auch viel mehr von den gesetzlichen Rahmenbedingungen als von der technischen Machbarkeit ab." Dazu Hofer: "Sobald ich sehe, dass die Technologie sicher und auf logistischer Seite erprobt ist, werden die Rechtsgrundlagen angepasst. Sicherheit geht immer vor." Hofer erwartet sich durch den Aufbau der Teststrecke die Entwicklung neuer Anwendungsfelder und digitaler Geschäftsmodelle für Logistikdienstleister.

Business Upper Austria gründete im Jänner 2018 den Verein DigiTrans, aus dem für die Auszahlung der Fördergelder eine GmbH firmiert wurde. Der Verein ist mit 55 Prozent, die FH OÖ Forschungs- und Entwicklungs-GmbH sowie die beiden Unternehmen Reformwerke und der Fahrzeuglogistiker Hödlmayr mit jeweils 15 Prozent an der GmbH beteiligt. Firmenchef Johannes Hödlmayr nannte als ein erstes konkretes Projekt von DigiTrans das "Lkw-Platooning", wo bis zu drei Lkw auf der Autobahn selbstständig hintereinanderfahren und der Fahrer nur mehr die Überwachung über hat. Das soll bis 2025 auf den heimischen Straßen Realität werden. In Deutschland gebe es dafür bereits eine Teststrecke zwischen München und Nürnberg.

Entscheidung über Geschäftsführer fällt demnächst

Die Ausschreibung und das Hearing für einen Geschäftsführer für DigiTrans sind bereits abgeschlossen, demnächst werde die Entscheidung fallen, sagte Pamminger, der die Funktion aktuell innehat. Eine erste Aufgabe des neuen Geschäftsführers sei es, weitere große Unternehmen als Gesellschafter zu gewinnen, die sich aktiv in Forschungsprojekte einbringen. Vom derzeitigen Budget von 7,5 Mio. Euro bis 2023 kommen neben den 2,5 Mio. Euro vom Bund 1,25 Mio. Euro vom Land und der Rest von den bereits an der GmbH beteiligten Firmen. Diese können im Rahmen ihrer erbrachten Leistung die Infrastruktur der Testumgebung für F&E-Projekte und eigene Kundenprojekte oder strategische Projekte nützen.

Das Ministerium förderte den Bereich autonomes Fahren in den vergangenen Jahren mit 20 Mio. Euro. Es werden auch zukünftig Gelder in diesen Bereich fließen und laufend neue Teststrecken dazukommen, so Hofer. Genaue Orte dafür würden aber aktuell noch nicht feststehen.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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