Neues Forschungszentrum in NÖ zu nachwachsenden Rohstoffen

23. Mai 2018 - 11:23

Mit dem Austrian Biorefinery Center (ABCT) in Tulln (NÖ) nahm am Jahresbeginn ein neues Zentrum für angewandte Grundlagenforschung den Betrieb auf. Nun wird die mit mehr als zwei Millionen Euro geförderte Einrichtung mit Fokus auf industrienahe Lösungen rund um nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie zusammen mit anderen Forschungsinitiativen vorgestellt.

Austrian Biorefinery Center Tulln startete mit Jahresbeginn
Austrian Biorefinery Center Tulln startete mit Jahresbeginn

Das Thema der Umwandlung etwa von Stoffen, die im Rahmen der Holzverarbeitung entstehen, in biobasierte Produkte, Materialien und Treibstoffe in sogenannten Bioraffinerien werde aktuell in Europa stark vorangetrieben, so Thomas Rosenau, Leiter der Abteilung für Chemie nachwachsender Rohstoffe der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien und des ABCT, im Gespräch mit der APA. Solchen Fragen gingen Forschungsgruppen in Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen in den vergangenen Jahren im Rahmen eines Christian Doppler-(CD)Labors nach.

Anstrengungen in "Leuchtturmprojekt" bündeln

Nach dem Auslaufen des Labors bemühte man sich um eine Weiterführung. Eine externe Evaluation des Forschungsbereichs "Bioökonomie" der Boku zeigte überdies, dass die meisten "guten Ansätze" auf dem Gebiet am Universitäts-und Forschungszentrum Tulln (UFT) beheimatet waren. Der Bericht empfahl überdies, die Anstrengungen in einer Art "Leuchtturmprojekt" im Rahmen der österreichischen Bioökonomie-Strategie zu bündeln, sagte Rosenau.

Das nunmehrige Forschungszentrum sei vor allem im Verbund mit einer international vernetzten Doktoratsschule mit dem Titel "Advanced Biorefineries: Chemistry and Materials" (ABC & M) langfristig konzipiert. "Der wichtigste 'Exportartikel' sind im Prinzip die Leute, die ausgebildet werden", betonte Rosenau. So arbeiten im Rahmen des neuen Zentrums jeweils Firmen mit Doktoranden in insgesamt zwölf Unterprojekten über drei bis vier Jahre zusammen an konkreten Forschungsfragen. Eine Verbindung, die "guten Anklang" bei Unternehmen und Jungforschern finde.

Baumrinde wird zu Iso-Schaum

Mit dem Zellstoffhersteller SCA gehe man etwa der Frage nach, wie die im Produktionsprozess anfallende Baumrinde etwa in Isolationsschäume umgewandelt werden kann, um den Rohstoff so nachhaltig zu nutzen, erklärte Rosenau. Mit dem Tullner Start-up Acticell ist auch eine junge Firma dabei, die sich mit einer innovativen und umweltfreundlicheren Methode zum Bleichen von Jeans am Markt behaupten konnte. Weitere Fragestellungen drehen sich zum Beispiel um thermostabile Papiere oder um die sinnvolle Weiterverwendung von Lignin.

Je ein Drittel der Finanzierung - also jeweils 600.000 Euro - kommen von der Boku, vom Land Niederösterreich und den beteiligten Unternehmen. Überdies konnte man bei der "Green Chemistry Challenge" der britischen Royal Society of Chemistry zusätzliche Mittel einwerben.

(APA/red, Foto: APA/APA (Pfarrhofer))

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