Neues CD-Labor für IT-Sicherheit von Produktionsanlagen

19. April 2018 - 12:36

IT-Sicherheit spielt in einer zunehmend automatisierten Industrie, wo Softwaresysteme ganze Fabriken kontrollieren, eine wichtige Rolle. An der Technischen Universität (TU) Wien wurde kürzlich ein Christian Doppler(CD)-Labor eröffnet, das sich mit der von Anlagen der Industrie 4.0 beschäftigt.

Das Budget des neuen CD-Labors beträgt 2,7 Millionen Euro
Das Budget des neuen CD-Labors beträgt 2,7 Millionen Euro

Mechanische und IT-Komponenten lassen sich in sogenannten integrierten Systemen oder "Cyber-Physical-Systems" nicht mehr klar trennen. Dem entsprechend müssen auch in Sicherheitsfragen die beiden Bereiche gemeinsam betrachtet werden. Es reiche nicht, die Software alleine zu analysieren, man müsse die gesamte Anlage im Blick behalten, heißt es in einer Aussendung der TU.

Schwachstellen oft schon bei der Planung

"In der Produktionstechnik herrscht noch immer ein viel zu sorgloser Umgang mit Fragen der IT-Sicherheit", erklärte der Leiter des CD-Labors für die Verbesserung von Sicherheit und Qualität in Produktionssystemen, Edgar Weippl, vom Institut für Information Systems Engineering der TU Wien. Schon bei der Planung oder Entwicklung einer großen Produktionsanlage könnten gezielt Schwachstellen einbaut oder Fehler nicht gemeldet werden, um das später auszunutzen.

"Das sind keine Verschwörungstheorien, sondern Fragen, die man sich immer stellen muss, wenn viele Menschen bei einem großen Projekt zusammenarbeiten", so Weippl. Was in der IT-Branche seit vielen Jahren üblich sei, will er im neuen CD-Labor auf den Produktionstechnik-Bereich übertragen, um Hackern keine Chance zu geben. Dies sei bei Industrieanlagen umso wichtiger, die auf eine lange Betriebszeit ausgelegt sind.

In den von der Christian Doppler Gesellschaft (CDG) für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Das Budget des neuen CD-Labors beträgt 2,7 Millionen Euro, davon kommen 1,5 Mio. Euro von der öffentlichen Hand, der Rest von den Industriepartnern Software Quality Lab (Österreich) and SMS group (Deutschland).

(APA/red, Foto: APA/APA (AFP))

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