14.5.2024, 15:26 Uhr

Neue Labors an TU Graz treiben Human-Centered-Computing voran

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Mit den Human Centered Computing Laboren (HCC Labs) startet an der TU Graz eine Forschungsinfrastruktur, die sich mit dem Zusammenspiel von Mensch-Computer-Systemen beschäftigt. Geleitet wird es von Eduardo Veas, der sich am Institute of Interactive Systems and Data Science speziell mit den Bedürfnissen der Anwenderinnen und Anwender beim Einsatz von neuen Technologien und Computeranwendungen befasst.

Stiegensteigende, vierbeinige Roboter, die zugleich Sensorik mit sich führen, Motion-Capturing-Kameras und -anzüge, Sprachroboter, mit physiologischen Sensoren ausgestattete Rennsimulatoren, Eintauchen in virtuelle Welten mit VR-Brille und Rollboden, der es ermöglicht, in der multimedialen Welt Kilometer um Kilometer abzugehen: Im Human Centered Computing Lab stehen die erweiterten Interaktionsmöglichkeiten von Mensch und Maschine im Mittelpunkt. Genauer gesagt, die Erforschung der Ansprüche, die Menschen haben, um die Technologien sinn- und lustvoll nutzen zu können. Im Data House an der TU Graz haben sechs unterschiedliche Laboratorien auf rund 450 Quadratmetern Platz gefunden, um entsprechende Mensch-Maschine-Versuche und Experimente durchzuführen.

"Hier laufen zahlreiche Forschungsfelder und Technologien zusammen: Visualisierung, User Interfaces, Mixed Reality, Game Design und KI wie Bilderkennung und -verarbeitung, Robotik und autonomes Fahren", erklärte Veas am Dienstag bei einem Rundgang mit Medienvertretern durch "eines der modernsten Labore dieser Art in Europa", wie er sagte. Der gebürtige Argentinier, der seit 20 Jahren in Graz forscht, ist Professor für intelligente und adaptive Benutzeroberflächen am Institut für Interaktive Systeme und Datenverarbeitung (ISDS) und koordiniert und leitet die Labs.

"Mit dieser neuen Forschungsinfrastruktur hat die TU Graz ein europaweit einmaliges Labor, das völlig neue Forschungen im Bereich Human-Centered-Computing ermöglicht", freute sich Rektor Horst Bischof am Dienstag. Möglich wurde es durch eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung in der Höhe von 900.000 Euro, wie Bischof betonte. "Die TU Graz zählt im Bereich des Visual Computing zu Europas führenden Forschungsinstitutionen. Aber neben dem Human Capital sind Infrastruktureinrichtungen essenziell, um die Forschung zum Wirken zu bringen. Es war wichtig, dass wir jetzt die entsprechende Infrastruktur bekommen haben", so der Rektor.

Die sechs Labore befinden sich im Erdgeschoß des Data House am Campus Inffeldgasse. Der vor rund einem Jahr eröffnete Komplex ist Heimat für das Institute of Interactive Systems and Data Science (ISDS) der TU Graz sowie des Grazer Know-Center. Rund die Hälfte der rund 8.500 Quadratmeter Nutzfläche wird universitär genutzt, es sind darin aber auch technologieorientierte Start-ups, Spin-offs und KMU im Hochtechnologiebereich untergebracht. Die Nutzung der gemeinsamen Infrastruktur und damit leichtere Kooperation in F&E-Projekten soll Innovationen beflügeln.

APA/red Foto: APA/Lunghammer - TU Graz/helmut lunghammer/Photoreport Helmut Lunghammer