Neuartige 3-D-Bilder für Behandlung von Herzrhythmusstörungen in Linz

20. November 2018 - 13:41

Für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen verfügt das Ordensklinikum der Elisabethinen in Linz nach eigenen Angaben als einziges Spital in Österreich über die Möglichkeit, neuartige 3-D-Bilder von diesem Organ anzufertigen, die eine Behandlung schonender und Erfolg versprechender machen. Es arbeitet dabei mit weltweit führenden Zentren in den USA und in Frankreich zusammen.

Forschungszusammenarbeit mit Salt Lake City und Bordeaux
Forschungszusammenarbeit mit Salt Lake City und Bordeaux

Der Leiter des Departements Rhythmologie und Elektrophysiologe, Helmut Pürerfellner, stellte die beiden Verfahren kürzlich in einer Pressekonferenz in Linz vor. Er bezeichnete Herzrhythmusstörungen - Symptome u.a. Herzklopfen, Atemnot, Schwindel - als "Volkskrankheit". Bis zu 200.000 Österreicher dürften als Folge von Bluthochdruck und Übergewicht davon betroffen sein. 7.000 Eingriffe in einem Katheterlabor zur Behebung wären pro Jahr notwendig, aber aus Kapazitätsgründen seien nur rund 1.000 möglich, was für Wartezeiten sorgt. Dort werden mit Sonden Punkte in oder an den Herzen, von denen die Störungen ausgehen, mit Hitze oder Kälte verödet.

Bisher wurden diese Störherde von den Ärzten durch die Sonden im Herzen Schritt für Schritt ertastet. Das kann Stunden dauern. Zwei neue Bildgebungssysteme kombinieren die Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) und errechnen ein dreidimensionales Bild vom Herzen - alles ohne Eingriff. Damit können die Ärzte generell ihre Diagnosen verbessern. Die Zeit für das lange Suchen fällt weg. Weil schon vorher klar ist, wohin am Herz sie müssen, werden die Eingriffe kürzer, somit schonender und Erfolg versprechender. Auch die Einsatzhäufigkeit von in den Körper von Patienten eingesetzten Defibrillatoren, die jedes Mal einen belastenden Elektroschock abgeben, kann damit verringert werden.

Das Linzer Krankenhaus arbeitet dazu als einziges in Österreich und eines von 40 weltweit in einer bis 2020 anberaumten medizinischen Studie zur Behandlung von Störungen in den Herzvorhöfen mit einer Universitätsklinik in Salt Lake City in Utah in den Vereinigten Staaten zusammen. Eine weitere Zusammenarbeit in einem Netzwerk betreffend die Lokalisierung von Störungen in den Herzkammern mit weltweit 23 Krankenhäusern gibt es mit einer Universitätsklinik in Bordeaux. Dort hat man acht Jahre lang an der Entwicklung des Computerprogrammes gearbeitet. Die in Linz angefertigten CT- und MRT-Aufnahmen werden dazu über sichere Leitungen in die USA bzw. nach Frankreich geschickt und kurz danach als dreidimensionale Bilder retourniert.

(APA/red, Foto: APA/APA (Ordensklinikum))

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