Nachhilfelehrer orten Schülerprobleme bei Konzentration und Mitlernen

16. Oktober 2019 - 12:23

"Das Schulsystem hat, seit ich lebe, drei Hauptfehler - Mathe, Englisch und Deutsch" - so beschreibt der Gründer des Nachhilfeinstituts LernQuadrat, Konrad Zimmermann, die drei besonders nachhilfeintensiven Fächer. In einer Umfrage orteten Lehrer seines Instituts die Hauptprobleme der Schüler in Konzentrationsschwierigkeiten und mangelndem Mitlernen.

90 Prozent der Nachhilfestunden werden in Mathe, Englisch und Deutsch gegeben
90 Prozent der Nachhilfestunden werden in Mathe, Englisch und Deutsch gegeben

An der schriftlichen Befragung nahmen 400 Nachhilfelehrer hauptsächlich im Alter zwischen 20 und 30 Jahren teil. Abgefragt wurden dabei die von ihnen vermuteten Gründe für die Probleme der Schüler generell bzw. in Mathematik, Englisch und Deutsch. "Rund 90 Prozent der Nachhilfestunden werden in diesen drei Fächern gegeben", so Zimmermann bei einer Pressekonferenz.

Aufbauender Stoff als Problem

Relativ simpel ist laut Nachhilfelehrern der wesentlichste Grund dafür, warum gerade diese drei Fächer den Schülern besondere Probleme bereiten. Mit 75 Prozent am häufigsten genannt wurde der aufbauende Stoff: "Du kannst keinen Erfolg haben, wenn du das Gelernte vom letzten Jahr verdrängt hast", meinte Zimmermann. Verhältnismäßig selten genannt wurden dagegen "zu wenig Zeit" (13 Prozent), "zu viel Stoff" (27 Prozent), "Lehrmethoden passen nicht" (35 Prozent) oder "zu große Klassen" (36 Prozent).

Ganz allgemein orten die Nachhilfelehrer Konzentrationsschwierigkeiten ihrer Schützlinge als größtes Problem (1,7 auf einer Schulnotenskala), gefolgt von Leistungsdruck/Überforderung (2,0). Weniger Probleme machen dagegen etwa ein zu früher Schulbeginn (3,7) oder zu viele Stunden täglich (3,0). Als Hauptablenkungsfaktor vom Lernen wurde das Smartphone (86 Prozent) genannt, gefolgt von Computerspielen (59 Prozent).

Auswendiglernen macht kaum Probleme

Schwierigkeiten haben die Schüler demnach vor allem beim konzentrierten Zuhören (71 Prozent) und dem Verständnis des Lehrstoffs (66 Prozent). Kaum Probleme macht dagegen das reine Auswendiglernen (22 Prozent).

Die Hauptprobleme in der Mathematik sehen die Nachhilfelehrer beim Verstehen der Angabe (1,5 auf der Schulnotenskala) und beim logischen Denkvermögen (1,7). In Englisch liegen sie vor allem in der Grammatik (1,4) sowie beim Schreiben und Sprechen (je 1,7), in Deutsch in der Beistrichsetzung (1,3) und der Rechtschreibung (1,5).

Bei der Frage nach den Ursachen gab es in allen drei Fächern die gleiche Hauptantwort: Die Schüler lernen nicht regelmäßig mit (1,5 bis 1,8). In der Mathematik landeten nicht gemachte Hausaufgaben und zu wenig individueller Unterricht ex aequo auf Platz zwei (je 2,0), in Englisch zu seltenes Englisch-Sprechen im Unterricht (1,7) und in Deutsch sprachliche Barrieren durch Migrationshintergrund (1,9).

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

tutor18

Studium.at Logo

© 2010-2021  Hörsaal Advertainment GmbH

Kontakt - Werbung & Mediadaten - Datenschutz - Impressum

Studium.at versichert, sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und aufbereitet zu haben.
Für etwaige Fehlinformationen übernimmt Studium.at jedenfalls keine Haftung.