Mondfinsternis am Freitag: Unsichtbar und dennoch besonders

3. Juni 2020 - 9:41

Eine partielle Halbschattenmondfinsternis ereignet sich Freitag Abend (5. Juni). Mit freiem Auge wird das Ereignis nicht zu sehen sein, weil sich der Mond dabei viel zu wenig verfinstert und das Ganze am hellen Dämmerungshimmel stattfindet. Dennoch ist die Finsternis eine besondere, betonen die Experten der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA).

Hilfsmittel nötig, um Mondfinsternis sehen zu können
Hilfsmittel nötig, um Mondfinsternis sehen zu können

Am Freitag tritt exakt um 21.12 Uhr der Vollmond ein und wird zu diesem Zeitpunkt auch bereits in ganz Österreich aufgegangen sein. Bei der Finsternis am Freitag wandert der Mond nur teilweise durch den Halbschatten der Erde, bei der maximalen Verfinsterung um 21.25 Uhr befindet er sich nur zu 59 Prozent im Halbschatten.

Das ist zu wenig, um ohne Hilfsmittel bemerkt zu werden. Mit freiem Auge kann man eine solche Halbschatten-Mondfinsternis erst ab einem Verfinsterungsgrad von mehr als 70 Prozent beobachten. Zudem ist um diese Zeit noch helle Dämmerung, die eine Beobachtung der Mondfinsternis weiter erschweren würde.

Das beste Hilfsmittel zur Beobachtung dieser Halbschatten-Mondfinsternis sei die Fotografie, betonte WAA-Chef Alexander Pikhard. Die leichte Verdunkelung sollte auf Fotografien zu erkennen sein, die mit einem starken Teleobjektiv aufgenommen werden. Dafür ist ein freier Blick zum südöstlichen Horizont notwendig.

Nächste Halbschatten-Mondfinsternis nur einen Monat später

So unscheinbar die Mondfinsternis ist, hat sie dennoch eine Besonderheit: "Wegen der Neigung der Mondbahn kann eine Mondfinsternis normalerweise nur alle sechs Vollmonde, also rund alle 177 Tage, eintreten. Verfehlt der Vollmond den Erdkernschatten aber so deutlich wie dieses Mal, kann schon beim nächsten Vollmond wieder so eine Halbschatten-Mondfinsternis eintreten, und das ist heuer der Fall", so Pikhard.

Am 5. Juli gibt es die nächste Halbschatten-Mondfinsternis. Dabei wird der Mond nur zu 35 Prozent in den Halbschatten der Erde eindringen - also noch weniger als dieses Mal. In Österreich geht der Mond aber ohnedies unter, bevor die Finsternis beginnt. In diesem Jahr gibt es eine weitere Halbschatten-Mondfinsternis am 30. November, die hierzulande ebenfalls nicht zu sehen sein wird.

Das nächste auffälligere Schattenspiel gibt es erst wieder am 16. Mai 2022 mit einer totalen Mondfinsternis, die teilweise zu sehen sein wird. Eine totale Mondfinsternis in ihrer gesamten Länge ist erst wieder am 20. Dezember 2029 von Österreich aus zu sehen.

Service: https://www.waa.at/

(APA/red, Foto: APA/APA (Hochmuth))

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