Mobbing an Schule - Umstrittene AHS-Lehrerin suspendiert

26. März 2019 - 9:41

Matias Meissner, der Sprecher der Wiener Bildungsdirektion, hat nun bestätigt, dass eine in den vergangenen Wochen mit Mobbingvorwürfen konfrontierte AHS-Lehrerin mit heutiger Wirkung vorläufig suspendiert worden ist. Am 25. März war ihrem Anwalt ein entsprechendes Schreiben übergeben worden. Die Pädagogin ist bereits nicht mehr am Schulstandort.

Der Verdacht hat sich zunehmend erhärtet (Symbolbild)
Der Verdacht hat sich zunehmend erhärtet (Symbolbild)

Nachdem die Kritik an der Lehrerin an einem Währinger Gymnasium öffentlich geworden war, hätten sich nun Personen gemeldet, die bereit waren, auch namentlich auszusagen. Einige der Vorwürfe betreffen die jüngste Vergangenheit, was laut Meissner insofern bedeutsam ist, als es bei diesen keine Verjährung gibt. "Der Verdacht hat sich erhärtet, dass an den Vorwürfen etwas dran ist." So habe man den Eindruck einer Dienstrechtsverletzung gewonnen, was nun in einer Disziplinaranzeige gemündet ist.

Kommission prüft Suspendierung

Innerhalb von vier Wochen wird sich nun laut dem Sprecher eine Kommission bilden, die die Richtigkeit der Suspendierung zu prüfen hat. In diese werden u.a. Vertreter des Bildungsministeriums, der Wiener Bildungsdirektion sowie der Personalvertretung berufen. Aufgrund diverser Berufungsmöglichkeiten kann sich dieser Prozess auch länger hinziehen. Generell ist ein längeres Dienstrechtverfahren wahrscheinlich, da die Lehrerin pragmatisierte Beamtin ist. Es kann mit einer Geldstrafe oder einer Entlassung enden. Für den Zeitraum der Suspendierung erhält die Pädagogin zwei Drittel ihres Gehalts.

Welche Vorwürfe konkret erhoben wurden, durfte Meissner nicht bekannt geben, u.a. da der Anwalt der Beschuldigten noch keine Akteneinsicht hatte. Allgemein gehe es um einen nicht ausreichend respektvollen Umgang mit Schülern.

"In der Dichte sind die Vorwürfe jetzt sehr viel geballter, als das noch vor Jahren war. Wo man versucht hat, mit der Kollegin und der Schule zu arbeiten. Es gab ja auch Fortbildungsverpflichtungen, es gab Inspektionen. Es wurden Maßnahmen gesetzt, aber wie sich herausgestellt hat, haben die Maßnahmen nicht ausgereicht und dazu geführt, dass sich das Verhalten der Lehrerin massiv verändert hätte", hatte Bildungsdirektor Heinrich Himmer am Montag im ORF-"Wien heute" gesagt.

Lehrerin weist Vorwürfe zurück

Die beschuldigte Lehrerin hat bisher alle Vorwürfe und Anschuldigungen als "unrichtig" bezeichnet und "mit Entschiedenheit zurückgewiesen". Das aktuell eingeleitete zweite Verfahren der Volksanwaltschaft sei ihr "bislang nicht bekannt" gewesen. Die schon lange zurückliegenden Vorwürfe hätten sich laut ihrem Anwalt aber bereits im Verfahren der Volksanwaltschaft von 2017 "als vollkommen unbegründet und haltlos" erwiesen. Die neuen Vorwürfe kenne man noch nicht, weil man dazu noch keine Akteneinsicht erhalten habe, so der Jurist.

Ein Personenkomitee der betroffenen Schule meldete sich am Dienstag ebenfalls zu Wort: "Mit dieser vorläufigen Suspendierung ist zwar der erste wichtige Schritt getan, dennoch gilt es nun, nachhaltig eine sichere Situation für die Schüler dieser Schule, aber auch aller Schulen Österreichs zu schaffen." Dazu gehöre u.a., eine Rückkehr der Pädagogin an das Gymnasium auszuschließen. Keine Klasse solle bangen müssen, nächstes Jahr diese Lehrerin wieder zu haben oder deren "Racheakten" ausgesetzt zu sein. Und Betroffene, die Unterstützung benötigen, sollten diese unbürokratisch erhalten.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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