"Ministerielle" Arbeit über Rolle brauner Fettzellen bei Diabetes

19. Juni 2018 - 10:41

Wohl selten veröffentlicht ein Regierungsmitglied eine Publikation in einem wissenschaftlichen Top-Journal. Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), vor ihrem Ministeramt Biochemikerin an der Technischen Universität (TU) Graz, berichtet nun als Teil eines internationalen Forscherteams im Fachjournal "Pnas" über die Rolle eines Eiweißstoffs und brauner Fettzellen für den Blutzuckerspiegel.

Eiweißstoff "RalA" bei Mäusen hält den Blutzuckerspiegel niedrig
Eiweißstoff "RalA" bei Mäusen hält den Blutzuckerspiegel niedrig

Das "ministerielle" Forscherteam fand heraus, dass bei Mäusen ein Eiweißstoff namens "RalA" den nötigen Zuckertransporter in der Außenwand von braunen Fettzellen positioniert, damit der Blutzuckerspiegel niedrig bleibt. Die Fettzellen nehmen den Zucker dadurch vermehrt auf und helfen, das Diabetes-Risiko niedrig zu halten.

Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) bleibt nach der Nahrungsaufnahme eine Überdosis Zucker im Blut, weil die Körperzellen zu wenig davon aufnehmen. Dies passiert zum Beispiel, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin produziert, das als Botenstoff für den Transport ins Zellinnere sorgt, oder die Insulin-Signale nicht richtig ankommen.

Forscher hemmten Zuckeraufnahme

Das Forscherteam um Alan Saltiel von der Universität Kalifornien (USA), dem Bogner-Strauß angehörte, fand bei Mäusen einen Eiweißstoff (RalA), der das Insulin-Signal umsetzt und so die Zuckeraufnahme in braune Fettzellen mitreguliert. Nach einem Zuckerschub und dem darauffolgenden Insulin-Signal sorgt RalA dafür, dass der Zuckertransporter "Glut4" richtig an der Außenseite der Zellen positioniert ist und den süßen Stoff hineintransportieren kann. Als die Forscher RalA hemmten, gelangte weniger Zucker in die Zellen und zu viel davon verblieb im Blut.

War RalA hingegen überaktiv, verbesserte dies den Zuckerstoffwechsel bei den Nagern, berichten sie in dem Fachjournal. Braune Fettzellen nahmen dann eifrig Zucker auf, und die Fettdepots schwollen an. Weil der Blutzuckerspiegel dann stets niedrig bleibt, verringert das die Gefahr, an Diabetes zu erkranken, meinen die Forscher.

Durchgeführt wurde die Arbeit, bevor Bogner-Strauß in die Regierung geholt wurde. Das Manuskript traf im Jänner zur Begutachtung beim Journal "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (Pnas) ein.

Service: http://dx.doi.org/10.1073/pnas.1801050115

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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