MedUni Wien bietet Ragweed-Finder-App an

25. Juli 2019 - 12:41

Rund zehn Prozent aller Menschen in Österreich sind von einer Ragweed-Pollenallergie betroffen. Für sie gibt es nun Abhilfe. Der Pollenwarndienst der MedUni Wien hat eine Ragweed-Finder-App entwickelt, die nicht nur den Betroffenen, sondern auch der Forschung, (Land-)Wirtschaft und Gesellschaft von Nutzen sein soll.

Ragweed gilt als stärkstes Allergen
Ragweed gilt als stärkstes Allergen

Ragweed gilt als stärkstes Allergen und kann bei den Betroffenen zu schweren Komplikationen wie anaphylaktischem Schock, der schwersten Ausprägung einer allergischen Reaktion, oder zu argen Schwellungen von Gliedmaßen führen. Die App soll dabei nicht nur Betroffenen helfen, die Blühzeit des Ragweed, die nun im August startet, besser zu überstehen und Kontamination zu vermeiden, sondern auch bei der Entwicklung von Therapien sowie beim Umgang mit der Pflanze in der Landwirtschaft und im privaten Bereich unterstützen - etwa, damit immer mehr Menschen Ragweed überhaupt erkennen und dann melden können.

Rasch abmähen und vernichten

In Kooperation mit allen Landesregierungen wurde ein Aktionsplan entworfen, damit blühende Ragweed-Pflanzen, die auch Ambrosia, Fetzenkraut oder beifußblättriges Traubenkraut genannt werden, rasch abgemäht und vernichtet werden können. "Wenn jemand ein Feld meldet oder auch einzelne Pflanzen, dann wird so rasch wie möglich gemäht", erklärten Uwe E. Berger und Katharina Bastl vom Pollenwarndienst der MedUni Wien an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten in einer Aussendung.

Einmal zum richtigen Zeitpunkt abgemähte Pflanzen kehren in derselben Saison nicht mehr wieder bzw. kommen nicht zur Blüte - erst ein Jahr später wird es bei der sogenannten einjährigen Pflanze wieder akut. Ragweed wächst stark an von Menschen beeinflussten Orten wie Straßenrändern, Kiesgruben, Schutthalden, Baustellen, Äckern.

"Je mehr Daten wir haben, desto besser"

Die App soll dazu beitragen, Ragweed besser zu erkennen und zu reduzieren, Hotspots ausfindig zu machen und Symptome an andere Menschen zu melden. "Je mehr Daten wir haben, desto besser", so Berger. Die Applikation ist aus dem bereits bestehenden Ragweed-Finder (https://www.ragweedfinder.at) des Pollenwarndiensts an der MedUni Wien entstanden und ist mit hunderten Daten gespeist.

Auch in privaten Gärten ist es ratsam, Ragweed zu entfernen. Allerdings, das betonen die Experten der MedUni Wien, nur durch Menschen, die nachgewiesenermaßen nicht allergisch auf die Pflanze reagieren (und unter Vorsichtsmaßnahmen wie dem Tragen von Handschuhen). Ragweed sollte aber nicht kompostiert werden, die abgemähten oder ausgerissenen Pflanzen sollten in einem Plastikbeutel verschlossen in den Sondermüll geworfen werden, da sonst eine Weiterverbreitung möglich wäre.

(APA/red, Foto: APA/MedUni Wien/Bastl)

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