Matura auch heuer wegen Corona mit Erleichterungen

12. Januar 2022 - 8:05

Bei der Matura wird es auch heuer Erleichterungen geben - anders als in den beiden vergangenen Jahren wird die mündliche Matura aber wieder verpflichtend sein. Wie zuletzt wird die Arbeitszeit bei der schriftlichen Matura laut Bildungsministerium wieder um eine Stunde verlängert. Die Bundesschulvertretung hingegen will die freiwillige mündliche Matura heuer beibehalten. Auch die SPÖ spricht sich gegen eine "Matura wie damals" aus.

Matura in Zeiten der Pandemie
Matura in Zeiten der Pandemie

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Neu: Stellungnahme der Bundesschulvertretung gegen verpflichtende mündliche Matura, Stellungnahme der SPÖ in Absatz 1 und ab Absatz 5.

Auch die Anzahl der Themenbereiche für die mündliche Reifeprüfung wird laut Bildungsministerium erneut eingeschränkt, und die Note der Abschlussklasse wird wieder in die Maturanote einbezogen. Außerdem müssen die Schüler ihre vorwissenschaftliche Arbeit erneut erst zwei Wochen später abgeben, also am Ende der dritten Woche nach den Semesterferien. Wer seinen Maturatermin wegen einer Erkrankung oder eines Absonderungsbescheids verpasst, verliert keinen Antritt und kann wie schon im Vorjahr einen Ersatzprüfungstermin in Anspruch nehmen.

Rückkehr zur verpflichtenden mündlichen Matura

In den vergangenen beiden Jahren war die mündliche Matura nur freiwillig. Wer nicht antreten wollte, bekam in dem betreffenden Fach die Note der Abschlussklasse ins Maturazeugnis. Zur Rückkehr der Verpflichtung meinte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) im ORF-"Report": "Ich glaube das ist auch positiv zu sehen, dass Schülerinnen und Schüler nach einem langem Leben in der Schule auch mit einer Abschlussprüfung das Schülerleben abschließen."

Ab der vorletzten Unterrichtswoche der Maturaklasse soll zur Vorbereitung der Reifeprüfung Ergänzungsunterricht angeboten werden. In den beiden Wochen vor der schriftlichen Prüfung gibt es außerdem eine Sicherheitsphase im Ergänzungsunterricht, in der alle Kandidatinnen und Kandidaten drei Coronatest absolvieren müssen (mindestens zweimal PCR-Test). In der letzten Woche vor der mündlichen Matura kann außerdem die Schulleitung den Ergänzungsunterricht als Distance Learning verordnen, um Ansteckungen zu vermeiden. Bei der Matura selbst gilt eine ähnliche Regelung wie im Vorjahr: Antreten darf nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist.

Schüler wollen weiter freiwillige mündliche Prüfung

Die Bundesschulvertretung will sich weiter für eine freiwillige mündliche Matura auch in diesem Jahr einsetzen. Außerdem geht nach Ansicht von Bundesschulsprecherin Susanna Öllinger bei den derzeitigen Plänen der Bereich der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) noch etwas unter, hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme.

"Es ist wichtig, dass die diesjährigen Abschlussklassen Planungssicherheit und Klarheit haben, weshalb wir es sehr begrüßen, dass jetzt einmal ein Plan für die Matura steht", so Öllinger. Mit den Erleichterungen sei man einen Schritt auf die Schülervertretung zugegangen. Allerdings fehle im BHS-Bereich eine ähnliche Regelung bei den Diplomarbeiten, wie es sie bei den VWA an den AHS gebe. An BHS können zwar die Schulen autonom über eine Verschiebung der Abgabefrist entscheiden, eine Vorgabe durch das Ministerium wäre aber besser. Außerdem brauche es an den BMHS auch Regelungen für verpassten Praxisunterricht und die Fachprüfungen.

"Die heurigen Maturantinnen und Maturanten waren seit der sechsten Klasse mit einem Dauerausnahmezustand, ausgelöst durch die Pandemie, und dem nicht besser gewordenen Missmanagement der Bundesregierung konfrontiert", meinte SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinker in einer Aussendung. "Wer auf Basis dessen heuer wieder auf de facto normalen Maturabetrieb umstellen will, macht denselben Fehler wie jene, die zu oft und zu früh die Pandemie für beendet erklärten oder die überhaupt so tun wollen, als hätte es Corona nie gegeben." Eine Rückkehr zur alten Matura könne er erst geben, wenn die Lernrückstände aufgeholt seien.

Durch die Erleichterungen bei der Matura hat es 2020 einen Maturantenrekord gegeben. In diesem Jahrgang wurden insgesamt 46.751 Reife- und Diplomprüfungen bestanden, das sind um rund 4.500 mehr als in den beiden Jahrgängen davor. Für 2021 liegen noch keine gesammelten Daten vor.

(APA/red, Foto: APA/HANS KLAUS TECHT)

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