Männer mit türkischen Namen bei Mitfahrgelegenheiten benachteiligt

4. Oktober 2019 - 13:41

Bei der Suche nach Mitfahrgelegenheiten über Onlineplattformen werden einer Studie zufolge junge Männer mit türkischen Namen benachteiligt. Wie die Universität Köln mitteilte, ergab das Experiment eine "deutliche Diskriminierungen aufgrund von Ethnie und Geschlecht".

Fahrgemeinschaften als kostengünstige Alternative zum eigenen Auto
Fahrgemeinschaften als kostengünstige Alternative zum eigenen Auto

Für ihre Untersuchung benutzten die Forscher vier fiktive Profile von zwei Männern und zwei Frauen, um männliche Fahrer auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit auf einer großen Plattform anzuschreiben. Fahrgemeinschaften werden häufig als kostengünstige Alternativen von Menschen genutzt, die unabhängig vom öffentlichen Nahverkehr auch ohne ein eigenes Auto mittlere oder sogar große Strecken zurücklegen wollen.

925 Kontaktaufnahmen

Zwei der Nutzernamen eines Manns und einer Frau klangen deutsch, die anderen beiden türkisch. Das Alter der fiktiven Nutzer lag jeweils bei Mitte 20. Insgesamt wurden 925 Kontaktaufnahmen überprüft.

Das Ergebnis zeigte, dass Frauen mit deutsch klingenden Namen gegenüber ihren männlichen und besonders gegenüber den türkischen männlichen Nutzern im Vorteil waren. Rund 71 Prozent der Frauen mit deutschem Namen erhielten eine Zusage, während dies nur auf 44 Prozent der Männer mit türkischem Namen zutraf. Männer mit deutschem Namen und Frauen mit türkischem Namen erhielten mit 60 Prozent gleich viele Zusagen.

Um die Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft und des Geschlechts zu vermeiden, schlagen die Wissenschafter vor, die Anfragen von potenziellen Mitfahrern anonymer zu gestalten. "Ansonsten wird die festgestellte, bestehende Diskriminierung weiter fortgesetzt", erklärte Studienautorin Sarah Carol.

(APA/red, Foto: APA/APA (dpa))

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