Lehrermangel - Grünen-Bildungssprecherin setzt auf Supportpersonal

4. Juli 2022 - 8:05

Grünen-Bildungssprecherin Sibylle Hamann setzt bei der Bekämpfung des sich verschärfenden Lehrermangels auf den Ausbau des Supportpersonals: Durch den Einsatz von Fachkräften, die sich um psychosoziale, sozialarbeiterische, administrative oder pädagogische Unterstützung kümmern, könne man die Arbeitssituation der Pädagogen deutlich verbessern. "Das nimmt in allen Reformplänen der letzten zwei Jahre einen großen Stellenwert ein und da kommt auch noch mehr", so Hamann zur APA.

Hamann erhofft sich Verbesserungen durch Quereinsteiger
Hamann erhofft sich Verbesserungen durch Quereinsteiger

Indem man andere Berufsgruppen in die Schulen hereinhole, könnten sich Lehrer wieder stärker auf ihre pädagogischen Kernaufgaben konzentrieren. Derzeit gebe es in Österreich zwar viele Lehrer, aber viel weniger Unterstützungspersonal wie Tutoren, Coaches oder Freizeitpädagogen als etwa im PISA-Musterschülerland Finnland. "Das ist eine ganz andere Art des Im-Team-Unterrichtens, von der wir sehr viel lernen können."

Bereits angegangen sei die Regierung die Entlastung der Schulleitungen, die durch Verwaltung und Listenschreiben vielfach von ihren eigentlichen pädagogischen Aufgaben abgehalten werden. Das Bildungsministerium hat mehr Mittel für Sekretariatskräfte an den Pflichtschulen angekündigt, auch beim psychosozialen Unterstützungspersonal soll es mehr Geld geben. Angegangen werden soll auch der aktuelle Fleckerlteppich bei den Freizeitpädagogen, hier soll eine einheitliche Anstellung über die Bildungsdirektionen für mehr Steuerbarkeit und pädagogische Qualität sorgen.

Wesentliche Verbesserungen erhofft sich Hamann auch vom neu geschaffenen Quereinsteiger-Modell für allgemeinbildende Fächer (etwa Deutsch, Turnen) in der Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS). "Das wird nicht die Masse sein, aber insgesamt die Vielfalt und Dynamik im Lehrerkollegium zum Positiven verändern." Das neue Modell, bei dem Quereinsteiger bereits mit einem regulären Vertrag eingestellt werden und parallel einen Hochschullehrgang besuchen, soll im letzten Nationalratsplenum vor der Sommerpause beschlossen werden.

(APA/red, Foto: APA/HANS KLAUS TECHT)

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