Lehrerausbildung: Lösung für Kunsterzieher im Süd-Osten

17. September 2020 - 10:41

Nach langem Ringen gibt es wieder eine volle akademische Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer für Bildnerische Erziehung (BE) in Südostösterreich. Am 1. Oktober starten die ersten 26 Studierenden die neue, gemeinsam von der PH (Pädagogischen Hochschule) Steiermark, Kunstuniversität, Universität und KPH Graz entwickelte Ausbildung, berichtete PH-Rektorin Elgrid Messner gegenüber der APA.

Start der kooperativen Ausbildung in Graz
Start der kooperativen Ausbildung in Graz

Nach den Vorgaben der neuen österreichischen Pädagogenausbildung dürfen Pädagogische Hochschulen in der Ausbildung von Sekundarlehrern (v.a. Neue Mittelschule/NMS, AHS, BMHS) nur noch jene Studien anbieten, in denen sie mit einer (Kunst-)Universität kooperieren. Das führte dazu, dass die PH in den Bundesländern auch für das Fach Bildnerische Erziehung Kooperationen mit den Unis bilden mussten. In der Steiermark hat sich die PH seit dem Jahr 2014 darum bemüht. In der Zwischenzeit wurden lediglich Hochschullergänge angeboten, was nicht zuletzt dazu führte, dass laut Messner bereits 2018 rund die Hälfte der BE-Lehrer nicht fachgeprüft waren.

"Nach langen Diskussionen und Verhandlungen mit Kunstuniversitäten anderer Bundesländer konnten wir dank der Flexibilität und Expertise unserer Partner im Entwicklungsverbund Süd-Ost wieder eine regionale Kooperation schmieden. Jetzt sind wir ganz breit aufgestellt", schilderte Messner . Demnach werden die Lehrveranstaltungen für das Fach von der PH Steiermark, der Kunstuniversität Graz, der Universität Graz und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Graz in der steirischen Landeshauptstadt angeboten. Sie besteht - wie alle anderen Sekundarstufenfächer - aus einem achtsemestrigen Bachelor- und einem anschließenden Masterstudium. Entwickelt wurde das Curriculum gemeinsam von den Unis und PH im Entwicklungsverbund Süd-Ost (Steiermark, Kärnten und Burgenland).

Die Institutionen bringen ihre jeweiligen Stärken ein

Die Institutionen bringen ihre jeweiligen Stärken in die Kooperation ein: Die PH Steiermark übernimmt den fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen sowie den schulpraktischen Anteil, die Kunstuniversität Graz den künstlerischen und die Universität Graz die kunsthistorischen Aspekte. Fachdidaktische Lehrveranstaltungen werden auch von der KPH Graz abgehalten.

Sowohl an der PH Steiermark als auch an der Kunstuniversität Graz werden neue Professuren eingerichtet: An der PH Steiermark wurde bereits Brigitte Kovacs zur Hochschulprofessorin für ästhetisch-künstlerische Bildung berufen. Die an der Akademie der bildenden Künste ausgebildete Kunsterzieherin hat auch ein Studium der bildenden Kunst an der "Angewandten" in Wien sowie am Royal Institute of Art in Stockholm absolviert, wie Messner schilderte. Sie war u. a. als Kunsterzieherin und Assistentin am Institut für zeitgenössische Kunst der TU Graz. Ihr künstlerisches Oeuvre umfasst u. a. fotografische Werke, Performances und literarische Produktionen. Zusätzlich soll an der Kunstuniversität Graz in Kürze mit Unterstützung des Landes Steiermark eine Stiftungsprofessur installiert werden, die mit einer Künstlerin oder einem Künstler besetzt werden soll.

"Eine zusätzliche Herausforderung für uns war es, Raum für die entsprechenden Werkstätten zu finden. Räumlichkeiten wurden im Stadtteil Jakomini gefunden." Die Nachfrage nach dem Studium sei hoch, so Messner. Von den rund 100 Bewerbern konnten letztlich 26 aufgenommen werden: "Die meisten stammen aus der Steiermark, aber auch aus anderen Bundesländern", sagte Messner.

(APA/red, Foto: APA/APA (Hochmuth))

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