Klare Sicht auf totale Mondfinsternis

21. Januar 2019 - 10:59

Früh aufstehen und warm anziehen hieß es Montag in der Früh, um die totale Mondfinsternis zu beobachten. Doch der frühe Start in die Woche wurde in einigen Teilen Österreichs mit guter Sicht auf einen total verfinsterten, rötlich gefärbten Mond belohnt. Dutzende Personen kamen etwa auf die Sofienalpe in Wien-Penzing, wo man sich über "seit Wochen erstmals freie Sicht auf den Himmel freute".

Kombo zeigt die verschiedenen Phasen der Mondfinsternis am 21. Jänner
Kombo zeigt die verschiedenen Phasen der Mondfinsternis am 21. Jänner

Ein gewisses Fragezeichen, was die tatsächliche Sichtbarkeit der Mondfinsternis über Österreich betrifft, sei dünner Frühnebel in tieferen Lagen, der von den Satelliten in der Regel nicht erfasst wird, hieß es seitens der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Davon abgesehen lasse die Wolkenverteilung am frühen Morgen darauf schließen, dass nördlich der Donau und im Raum Wien gute Sicht geherrscht habe.

Gleiches galt auch für weite Teile des Burgenlandes, wobei Beobachter in den südlichen Landesteilen eher das Ende des Ereignisses gut sehen konnten. Im Rest Österreichs herrschte trüberes Wetter: Weiter im Westen waren vor allem in Tirol und Osttirol die Vorzeichen in höheren Lagen einigermaßen gut. Kärnten lag hingegen großteils unter einer Wolkendecke.

Im Verlauf des Wochenendes war die Wetterprognose für die Mondfinsternis immer besser geworden, zuletzt hieß es, dass sich die Nebeldecke über der Bundeshauptstadt im Laufe der Nacht auf Montag auflösen sollte. Tatsächlich herrschte pünktlich zum Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde um 4.34 Uhr in Wien beste Sicht auf den Erdtrabanten. Langsam schob sich im Verlauf einer Stunde der Erdschatten immer mehr über die Mondscheibe, bis um 5.41 Uhr die totale Verfinsterung begann.

Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) freute sich über das rege Interesse trotz minus sechs Grad und "Unzeit", und vor allem aber über die gute Sicht. "Seit sechs Wochen gibt es erstmals wieder freie Sicht auf den Himmel", sagte er zur APA. Entsprechend viele Fernrohre und Kameras waren auf das Himmelsschauspiel gerichtet. Bis 6.44 Uhr und damit bis in die Morgendämmerung dauerte die totale Mondfinsternis. Um 7.46 ging der Mond dann in Wien partiell verfinstert unter.

Streulicht sorgt für rote Färbung

Eine Mondfinsternis ereignet sich, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie stehen und der Schatten der von der Sonne beleuchteten Erde auf den Mond fällt. Tritt der Mond in den Kernschatten der Erde, wird er von den direkten Sonnenstrahlen völlig abgeschirmt. Man kann ihn aber durch das Sonnenlicht, das in der Erdatmosphäre gestreut wird, noch immer gut sehen, er ist von diesem Streulicht rot gefärbt.

Die nächste totale Mondfinsternis, die man von Wien aus im vollen Verlauf sehen kann, findet erst am 31. Dezember 2028 statt. Auf die nächste partielle Mondfinsternis muss man nicht so lange warten, die gibt es bereits heuer, und zwar in der Nacht auf den 17. Juli.

(APA/red, Foto: APA/APA (Hochmuth))

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