IST Austria feiert 2019 zehnjähriges Bestehen und wächst weiter

5. Dezember 2018 - 13:26

Mit mehreren Veranstaltungen wird das Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg (NÖ) im kommenden Jahr sein zehnjähriges Bestehen begehen. Auch eine Dekade nach der Gründung der mittlerweile zu stattlicher Größe herangewachsenen Grundlagenforschungs-Einrichtung will man mit "enormem personellen Turnover das Institut dynamisch halten", so IST-Präsident Thomas Henzinger.

Vorgezeichneter Wachstumspfad bis zum Jahr 2026
Vorgezeichneter Wachstumspfad bis zum Jahr 2026

Die Eröffnung des Campus im Juni 2009 wird man etwa im Rahmen einer "Open Campus"-Veranstaltung am 26. Mai und eines Events mit dem Titel "Science in Challenging Times" am 4. Juni feiern, sagte Henzinger kürzlich vor Journalisten. Zu letzterer haben sich bereits Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der Präsident der in Ungarn stark unter Druck geratenen und nun vor der Teilübersiedelung nach Wien stehenden Central European University (CEU), Michael Ignatieff, angesagt.

Für die österreichische Forschungspolitik, die die Gründung des Instituts ermöglichte und sie durchaus großzügig finanziell unterfütterte, hatte Henzinger sowohl Lob als auch Tadel übrig: Beim IST Austria habe die Politik erkannt, dass es langfristiges Denken, Geduld und möglichst wenig Einmischung und inhaltliche Steuerung brauche. In den Entstehungsprozess zur Nachfolge der 2020 auslaufenden österreichischen Forschungsstrategie sei man aber beispielsweise kaum eingebunden und bei der Ausarbeitung der für kommendes Jahr angekündigten nationale Strategie in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) wurden Informatiker bisher erstaunlich wenig gehört, so der Computerwissenschafter.

Das eigene Institut könne jedenfalls seinen vorgezeichneten Wachstumspfad - bis zum Jahr 2026 sollen rund 90 Forschungsgruppen vor den Toren Wiens tätig sein - fortsetzen. Ein verbrieft starker Wachstumsbeschleuniger für das IST war neben der niedrigen Inflation der Europäische Forschungsrat ERC. Aus dessen Topf stammt der Großteil der bisher zusätzlich zum Grundbudget eingeworbenen Forschungsfördermittel. Seit Beginn hat das Institut laut Managing Director Georg Schneider mehr als 100 Millionen Euro lukriert - eine Summe, die die öffentliche Hand verdoppelt.

Hohe Erfolgsquote bei ERC-Grants

Sind im europäischen Schnitt nur etwa zwölf bis 13 Prozent der Anträge für die hochdotierten und entsprechend hart umkämpften ERC-Grants erfolgreich, könne man am IST bisher eine erstaunliche Erfolgsquote von genau 50 Prozent vorweisen. Immerhin zwei Drittel der aktuell 52 Professoren haben einen solchen Förderpreis. Dementsprechend zeigte sich Henzinger "froh, dass es den ERC gibt". Ebenso auf dem bisherigen Weg bestätigt sieht man sich durch die Kür des Fachmagazins "Nature" in die erste Riege der aufstrebenden Forschungsinstitutionen, die erst in den vergangenen 30 Jahren gegründet wurden: Das IST Austria landete in dem Ranking auf Platz acht.

Die wissenschaftliche Sogwirkung lasse sich auch an den heuer 1.300 Bewerbungen für thematisch offene Professuren ablesen. Nach einem strengen Vorauswahlprozess kamen 35 Kandidaten für zweitägige Interviews nach Klosterneuburg, auf die Laufbahnstellen wurden heuer vier Wissenschafter berufen. Dies sind der Mathematiker Tim Browning, der Neurobiologe Mario De Bono, der Quantenphysiker Andrew Higginbotham sowie der Physiker Scott Waitukaitis. Außer den Professoren ist kein Wissenschafter langfristig an das Institut gebunden, was für den nötigen Austausch sorge und innovative Forschung quasi garantiere.

Mehr Austausch mit der interessierten Bevölkerung soll das neue Besucherzentrum inmitten des Campus ermöglichen, dessen Fertigstellung bis 2021 geplant ist. Hier wolle man die Anstrengungen im Bereich der Wissenschaftsvermittlung intensivieren, sagte Henzinger. Außerdem sind weitere Laborgebäude geplant bzw. in Bau: Das neue Chemie-Gebäude soll im Jahr 2020 bezogen werden.

Service: www.ist.ac.at

(APA/red, Foto: APA/IST Austria)

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