IST Austria-Chef: Haben Chance globale Wissenschaftsmarke zu werden

10. Dezember 2019 - 11:27

Das Institute of Science and Technology (IST) Austria habe die "ganz reale Chance, zu einer globalen Wissenschaftsmarke zu werden, so wie das Weizmann Institut in Israel, Max Planck in Deutschland oder ETH in der Schweiz", sagte IST-Chef Thomas Henzinger kürzlich vor Journalisten. Nötig dafür wäre, "dass uns die Regierung wachsen lässt", konkret eine weitere langfristige Finanzierung ab 2027.

Henzinger: "Wir brauchen eine gewisse kritische Masse"
Henzinger: "Wir brauchen eine gewisse kritische Masse"

Der Präsident des IST Austria in Klosterneuburg erinnerte an die Veröffentlichung eines Rankings des Fachjournals "Nature" im Sommer dieses Jahres über die Publikationsleistung von Forschungseinrichtungen unter Berücksichtigung von deren Größe. Das IST Austria kam da auf Rang drei der weltbesten Forschungseinrichtungen zu liegen. Ursprünglich war es sogar Platz zwei, doch "Nature" habe etwa einen Monat nach Veröffentlichung einen Fehler in der Berechnung eingeräumt, und das zunächst drittplatzierte Weizmann Institute of Science in Israel überholte in der korrigierten Version das IST. Auch wenn Henzinger betont, kein Fan von Rankings zu sein, zeige die Platzierung doch, "dass am IST Austria viel sehr gut läuft".

Dabei habe sich das Institut, das im Sommer sein zehnjähriges Bestehen gefeiert hat, "gerade erst einmal warmgelaufen". Nicht nur solche Rankings würden dazu beitragen, "dass wir unheimlich attraktiv sind für Professoren und Studenten", sagte Henzinger und verwies auf die Rekordzahl von 1.700 Bewerbern für Professuren in diesem Jahr. Maximal fünf davon hätten die Chance auf eine Anstellung.

Entscheidend dafür, "dauerhaft wirklich eine weltweite Marke für Wissenschaft zu werden", sei ein weiteres Wachstum - und dafür müsse die Entscheidung im kommenden Jahr fallen, forderte Henzinger. "Wir brauchen eine gewisse kritische Masse", was aus Sicht des IST-Chefs konkret einen Ausbau von derzeit 53 auf 150 Forschergruppen bis zum Jahr 2036 bedeutet. Mit der alten Regierung habe man bereits angefangen darüber zu sprechen, mit der nächsten Regierung müsse dieser längerfristige Wachstumspfad im kommenden Jahr vorgezeichnet werden.

Institut soll bis 2026 auf 90 Gruppen wachsen

Derzeit ist das Institut bis 2026 finanziert, bis dahin soll es auf 90 Gruppen wachsen. Das sei aber noch nicht ausreichend, etwa wenn es um die Erneuerungsfähigkeit nach Abgängen von Wissenschaftern gehe - für Henzinger "eines der größten Probleme zu kleiner Institute". Um weiter zu wachsen, würde man ab 2027 neue Gebäude benötigen - und die müsse man 2021 zu planen beginnen, begründet Henzinger seine Forderung nach einer Entscheidung im kommenden Jahr. Bis 2026 brauche man auch kein zusätzliches Geld, und anschließend wolle man auch nicht schneller wachsen als derzeit, also im Schnitt um fünf Forschungsgruppen pro Jahr.

Die Notwendigkeit eines weiteren Wachstums hätte auch die internationale Evaluierungskommission bestätigt, die in den vergangenen Monaten das IST überprüft hat. Solche Evaluierungen sind im IST-Gesetz alle vier Jahre vorgeschrieben. Der Bericht soll Ende Jänner veröffentlicht werden und Henzinger ist zuversichtlich, dass die Beurteilung "gut wird und wir mit diesem Momentum in die Verhandlungen mit dem Bund und dem Land Niederösterreich gehen können".

(APA/red, Foto: APA/APA (Punz))

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