"Wie wohnen wir morgen?" - Diese Frage stellt die Ausstellung zur Zwischenbilanz der Internationalen Bauausstellung (IBA) Wien, die es laut eigenen Angaben zum Ziel hat, den Wiener Wohnbau für die Zukunft fit zu machen. Mehr als 100 Projekte wurden seit Ausrufung der IBA Wien ausgewählt und werden nun von 8. September bis 22. Oktober an verschiedenen Standorten in Wien präsentiert.
Der Name Bauausstellung ist eigentlich irreführend, handelt es sich bei den IBA, die seit über hundert Jahren im deutschsprachigen Raum stattfinden, vielmehr um Instrumente der Stadtplanung. Auch die IBA Wien ist keine klassische Ausstellung auf einem abgegrenztem Areal. Stattdessen werden in ausgewählten Gebieten der Stadt neue Modelle und Herangehensweisen erprobt, um Wohnformen für die Zukunft zu entwickeln, lautet das erklärte Ziel.
Die 2016 gestartete IBA Wien läuft noch bis 2022, bis dahin solle das Entwickelte so im System gegriffen haben, dass dessen Anwendung selbstverständlich sei, erklärte Koordinator Kurt Hofstetter. Aus zielführenden Pilotprojekten sollen möglichst rasch Standards werden.
Neue Wohnungsformen und grüne Fassaden
Ein zentraler Punkt der IBA sei die Quartiersentwicklung. Der Lockdown habe beispielsweise die Bedeutung neuer Wohnformen aufgezeigt, so Hofstetter. "In einer Welt, wo sich das Lebensumfeld und die Arbeitsbedingungen rasch ändern", sei es wichtig, flexible Nutzungsformen zu entwickelt, um mit Situationen, in denen man die eigenen vier Wände nicht verlassen kann, umgehen zu können.
Auch auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz werde ein starker Fokus gelegt. So wurde beispielsweise im Rahmen des Projekts "50 Grüne Häuser", an dem unter anderem die Universität für Bodenkultur (BOKU) beteiligt ist, ein Pflanzentrog samt Wartungskonzept entwickelt, mit dem sich Fassaden einfach begrünen lassen. Erste Umsetzungen können am Freitag, 11. September, bei einem geführten Grätzelspaziergang durch Favoriten besichtigt werden.
Anlässlich der Zwischenbilanz werden noch bis Ende Oktober die bereits quer durch Wien existierenden Projekte und Bauten der Öffentlichkeit vorgestellt und näher erklärt. Baustellenführungen, Diskussionsveranstaltungen, Buchpräsentationen, Schulworkshops uvm. sollen Einblicke in die einzelnen Vorhaben geben. Einen Gesamtüberblick über die mehr als 100 Projekte gibt eine kleine Ausstellung im WEST, das sich im ehemaligen Sophienspital befindet.
Service: https://www.iba-wien.at/veranstaltungen/kommende-veranstaltungen
(APA/red, Foto: APA/IBA_Wien/ L. Schedl)
