Innsbrucker Uni-Rektorin geht bei Digitalisierung in die Offensive

23. März 2023 - 13:05

Die neue Rektorin der Universität Innsbruck, Veronika Sexl, will in ihrer Amtszeit eine Digitalisierungsoffensive angehen. In einer Gesellschaft, die "immer schneller wird" und in der Künstliche Intelligenz eine große Rolle spiele, seien "digitale Lehrveranstaltungen" und "kritisches Hinterfragen" Gebote der Stunde, sagte sie bei der Präsentation ihres Teams im Rahmen einer Pressekonferenz.

Uni-Rektorin Sexl (m.) präsentierte ihr Team
Uni-Rektorin Sexl (m.) präsentierte ihr Team

In solchen Zeiten erfülle eine Volluniversität wie die Universität Innsbruck jedenfalls eine überaus wichtige Funktion, hielt Sexl, die seit 1. März die Nachfolge von Tilmann Märk inne hat, fest. Die "enorme Bandbreite" der Studienangebote helfe nämlich den Studierenden und Absolventen dabei, "Modelle und Muster zu erkennen" und KI-Entwicklungen wie ChatGPT analytisch-kritisch zu beleuchten. "Es geht darum, eine Stufe über der 'Künstlichen Intelligenz' zu stehen, zu denken und die richtigen Fragen zu stellen."

Auch das Thema "Eigenverantwortung" hat sich Sexl auf die Fahne geheftet. Ebenjene sollen Studierende verstärkt entwickeln, etwa indem sie zunehmend auch mit digitalen Bildungs- und Lehrveranstaltungsangeboten konfrontiert werden. Neben der Präsenz-Universität, die nach wie vor im Zentrum stehe, müsse mit neuen und digitaleren Lehrangeboten auch adäquat auf die Gegenwart reagiert werden, betonte die Neo-Rektorin.

Eigenes Vizerektorat für Digitalisierung und Nachhaltigkeit

All diese Herausforderungen der Jetztzeit seien nur als Team zu stemmen, meinte sie schließlich und verwies beispielsweise auf das neu geschaffene Vizerektorat für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die damit angesprochene Vizerektorin, Irene Häntschel-Erhart, stellte sich ebenfalls eine verstärkte Verankerung von "sinnvollen digitalen Konzepten" in der Lehre vor. Zudem gelte es auch das Wissen über den digitalen Wandel "rein in die Gesellschaft zu bringen", unterstrich die Vizerektorin.

Damit das gelinge, gelte es nicht zuletzt "die besten Leute zu finden und zu fördern", erläuterte Gregor Weihs, Vizerektor für Forschung. Man müsse außerdem daran denken, dass man Absolventen nicht nur für das Uni-System selbst brauche, sondern "auch für das Außerhalb". So oder so müsse man jungen Wissenschaftern "Planbarkeit" bieten und diese auch, etwa wenn es um das Einwerben von Drittmitteln gehe, "coachen".

Ganz auf Linie mit Sexl war Bernhard Fügenschuh, Vizerektor für Lehre und Studierende, beim Thema Eigenverantwortung der Studierenden. In einer Volluniversität sei diese unbedingt groß zu schreiben und müsse sich in der Lehre widerspiegeln: "Mittlerweile gibt es die Möglichkeit aus 40 Wahlfachpaketen zu wählen". Dieses über das eigene Fach Hinausschauen stärke und verbreitere nicht nur das eigene Wissen, sondern eben die "Selbstorganisation".

Um all den Plänen und Ansprüchen des neuen Rektoren-Teams gerecht zu werden, brauche es auch solide Finanzen und die passende Infrastruktur, strich Christian Mathes, Vizerektor für Finanzen und Infrastruktur, heraus. Diesbezüglich stehe die Universität Innsbruck, wie alle österreichischen Universitäten, vor großen Herausforderungen. "In Innsbruck gibt es aktuell mehr Köpfe und mehr Infrastruktur als noch vor fünf Jahren, zugleich soll aber auch in Zeiten der Inflation gespart werden", wies er aus seiner Sicht auf Widersprüche hin. "Ohne Geld" gebe es nämlich "keine Musik" und auch das Thema Digitalisierung solle in Zukunft noch stärker mitgedacht werden, forderte Mathes.

(APA/red, Foto: APA/APA/UNIVERSITÄT INNSBRUCK)

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