In Kräuter- und Gewürzfeldern verbergen sich häufig unscheinbare Giftpflanzen, die Menschen leicht übersehen können. "Naturschutzhunde" lernen, sie am Geruch zu erkennen und ihr Vorkommen zu melden. Ihre tierischen Fähigkeiten sollen helfen, die Nahrungsmittelsicherheit in der Landwirtschaft zu gewährleisten, erklärte Silvia Winter vom Institut für Pflanzenschutz der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) in einer Presseaussendung.
Die Hunde werden ausgebildet, Pflanzen zu erkennen, die "Pyrrolizidinalkaloide" (PAs) enthalten. Das sind Inhaltsstoffe, die Gewächse zum Schutz vor Fraßfeinden bilden. "Bereits extrem geringe Kontaminationen (Verunreinigungen, Anm.) mit PA-Giftpflanzen können dazu führen, dass Kräuter oder Gewürze in der EU nicht mehr verkauft werden dürfen, da ein regelmäßiger Verzehr von PAs bereits in relativ geringen Mengen krebserregend ist und in höheren Dosen die Leber schädigt", so Winter.
In Österreich gebe es neben heimischen PA-Giftpflanzen, wie dem Gemeinen Greiskraut, auch invasive Arten, wie das Frühlings-Greiskraut und das Schmalblätrige Greiskraut, die aus Osteuropa beziehungsweise Südafrika eingeschleppt wurden.
Ätherische Öle beeinflussen Sucherfolg
Im Projekt "Giftpflanzen-Spürnasen" werden erfahrene Suchhunde mit frischem und getrocknetem Pflanzenmaterial in verschiedenen Entwicklungsstadien der Gewächse trainiert, sie am Geruch zu erkennen, berichtet die Forscherin: "Parallel dazu analysieren wir die flüchtigen organischen Verbindungen dieser Proben, um zu verstehen, wie der Gehalt und die Zusammensetzung an ätherischen Ölen den Sucherfolg beeinflussen."
Nach einem Jahr Training und Analysen würde man unterschiedliche Kräuter- und Gewürzanbauflächen mit den Hunden besuchen und testen, ob sie Menschen in der Giftunkrautsuche übertreffen. Vor allem in frühen Wachstumsstadien der Giftgewächse erhoffe man sich bessere Erfolge der Vierbeiner, als Menschen möglich ist. "Sie sollten auch nicht blühende, junge Pflanzen zuverlässig erkennen können", meint Winter: "Diese können bei einem großen Feld leicht übersehen werden."
Service: Projektseite im Internet - https://forschung.boku.ac.at/de/projects/15943
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